Die Evolution des Lebens wird heute entweder materialistisch als Zufall oder kreationistisch als Plan Gottes verstanden. Christoph Hueck zeigt einen dritten Weg: Evolution ist aus sich selbst verständlich, wenn man sie im Sinne Goethes aktiv nachvollzieht und sich dann darüber klar wird, was man dabei tut. Der Leser wird zur Selbstbeobachtung des Entwicklungsdenkens geführt, das sich in vier Stufen zwischen den Erscheinungen und dem Wesen der Organismen bewegt. Diese Stufen erweisen zugleich die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie. In der Selbstbeobachtung wird organische Entwicklung als zeitlicher Doppelstrom erlebt, der aus der Vergangenheit in die Zukunft und aus der Zukunft in die Vergangenheit fließt. Der Mensch erfährt sein Bewusstsein als Schauplatz des Weltgeschehens, sich selbst als Urbild und Ziel der Evolution, und die Tiere als Seitenzweige seiner Entwicklung. Die Grundpfeiler der modernen Biologie, Genetik und Darwinismus, erscheinen so in einem neuen Licht. Einewissenschaftliche Naturerkenntnis wird möglich, die den Menschen, anstatt ihn der Natur immer mehr zu entfremden, wieder mit ihr verbindet.