Über die Geltung der Evolutionstheorie für den Bereich der lebendigen Natur besteht Einigkeit. Doch man kann auch fragen, ob und inwieweit sie sich auf andere Bereiche übertragen lässt. So wird heute der Kultur nicht nur eine Stellung im Prozess der Evolution zuerkannt, sondern es werden auch besondere Gesetze der kulturellen Evolution ermittelt. Zwar ist die Evolutionstheorie im strengen Sinne keineswegs eine globale Totaltheorie für kontinuierliche Entwicklungsprozesse jedweder Art. Gleichwohl ist es reizvoll und ertragreich, den Gemeinsamkeiten von Natur, Technik und Kultur in der Perspektive der Evolution nachzugehen. Dies ist das Ziel des vorliegenden Bandes. Die historischen, methodologischen und systematischen Dimensionen der Evolutionstheorie werden interdisziplinär vermessen. Es zeigt sich, dass tatsächlich viele Prozesse in Technik und Kultur auffällige Analogien zu den Entwicklungsprozessen der Natur haben. Das gilt für die großen technischen Veränderungen unserer Weltebenso wie für das Entstehen und Vergehen von Ideologien und kulturellen Umwälzungen. MIT BEITRÄGEN VON:: Jan Assmann, Bettina Bock von Wülfingen, Horst Bredekamp, Olaf Dössel, Wolfgang Forstmeier, Andreas G. Franke, Volker Gerhardt, Gerd Gigerenzer, Onur Güntürkün, Gangolf Hübinger, Nicole Karafyllis, Kristian Köchy, Dirk Lanzerath, Klaus Lieb, Klaus Lucas, Hubert Markl, Randolf Menzel, Axel Meyer, Jürgen Mittelstraß, Jens Reich, Ortwin Renn, Hans-Jörg Rheinberger, Arnold Sauter, Hans-Paul Schwefel, Karl Sperling, Günter Stock, Markus Vogt und Hans-Günther Wagemann