Was ist Leben? Wie wird ein Bakterium zum Blauwal? Was ist DNA und warum kommt sie immer in Krimis vor? Lebt Salz? Warum brauchte Darwin zwanzig Jahre für sein Buch? Das sind nur einige der Rätsel von allem, was lebt. Jan Paul Schutten stellt in seinem Bestseller nicht nur äußerst spannende Fragen, die er auf einfache und packende Weise beantwortet, er vermittelt dem Leser auch überaus humorvoll, warum Evolution etwas mit ihm zu tun hat. Floor Rieder hat das prächtig ausgestattete Buch ebenso augenzwinkernd illustriert. Mit über 22.000 verkauften Exemplaren allein in den Niederlanden stand das Buch mehrere Wochen auf der niederländischen Bestsellerliste, wurde nominiert als Jugendbuch des Jahres 2013 und erhielt die Goldene Tulpe 2014 für das beste Sachbuch des Vorjahres.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Kathrin Zinkant tut sich schwer, die geeignete Altersgruppe für Jan Paul Schüttens Kindersachbuch "Evolution oder Das Rätsel von allem, was lebt" zu bestimmen: manches wäre schon für einen Fünfjährigen interessant, anderes ist noch für Grundschüler schwer zu verstehen. Am besten, man schafft das Buch für die ganze Familie an und "liest es über Jahre immer wieder", meint die Rezensentin, denn lesenswert ist es für sie allemal, weil originell, informativ, mitreißend und toll illustriert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.03.2015Darwin bekäme
Gänsehaut
Evolution kann ziemlich lustig
sein. Und sehr, sehr spannend.
Die Krux mit der Biologie ist, dass sie zum Vergessen gemacht ist. Der ganze Abi-Stoff über Gene und Evolution schwindet nach der Schule einigermaßen rückstandsfrei aus dem Gedächtnis, was kaum weiter auffiele, würde das erste Kind nicht irgendwann zu fragen anfangen: Warum sehen Hunde unterschiedlich aus? Hat wirklich Gott uns gemacht? Lebt ein Roboter? Selbst wer jetzt noch schnell im Internet nachguckt, wird mit halbwegs plausiblen Antworten seine Mühe haben. Es ist eben kompliziert. Oder doch nicht?
In Evolution oder Das Rätsel von allem, was lebt erklärt der Niederländer Jan Paul Schutten, wie die Artenvielfalt auf der Erde entstanden ist.Und das ist gar nicht kompliziert, sondern ziemlich genial. Das Buch ist aus gutem Grund für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2015 nominiert: Der Autor tut einfach, was Kinder tun. Er stellt merkwürdige Fragen. Warum hat Tweety so einen großen Kopf? Stammen wir von einem Schleimer ab? Warum sind Wesen aus dem All wahrscheinlich Fleischfresser? Was ist schlimmer als sterben? Was ist DNA und warum kommt sie in Krimis vor? Wie schmeckt ein Bakterium?
Und Schutten fragt nicht nur mit Witz, er antwortet bei allem Sachverstand auch mitreißend und dürfte sogar Darwin-Kennern noch ein Auge öffnen, so fulminant erzählt der Werbetexter von unterirdischen Schleimnasen, kilometerhohen Wassereimertürmen und giftigen Schlammpfützen. Die Illustrationen von Floor Rieder passen toll dazu. Sie sind unkonventionell und bergen immer einen Witz oder eine verblüffende Erkenntnis. Ob es nun um die Nahrungskette geht oder um bedeutsame Eigenschaften von Mann und Frau.
Nur schade, wenn in so einem Buch über das Leben fast keine Pflanzen vorkommen – die leben ebenfalls und haben lange vor den Tieren die Erde beherrscht. Es ist auch nicht leicht einzuschätzen, in welchem Alter ein Kind diesem Gedankenfeuerwerk ganz folgen kann. Empfohlen wird das Buch ab acht 8 Jahren. Die Geschichten vom Pantoffeltierchenwunder und von den Stinkesocken von Jan Groß aus Diez würde man dabei gern schon einem Fünfjährigen vorlesen. Während das Problem des Kreationismus wohl selbst für Grundschüler schwer zu fassen ist. Am besten kauft man das Buch deshalb für die ganze Familie und liest es über Jahre immer wieder. Zumal nicht nur Kinder Spaß dran haben werden, sondern ganz sicher auch Erwachsene. Dass man auch ohne Hintern überleben kann oder Stärke und Schönheit keinesfalls das Wichtigste auf diesem Planeten sind, haben sie alle noch nicht so erzählt bekommen.
KATHRIN ZINKANT
Jan Paul Schutten: Evolution oder Das Rätsel von allem, was lebt. Mit Illustrationen von Floor Rieder. Aus dem Niederländischen von Verena Kiefer. Gerstenberg 2014. 160 Seiten, 24,95 Euro.
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Gänsehaut
Evolution kann ziemlich lustig
sein. Und sehr, sehr spannend.
Die Krux mit der Biologie ist, dass sie zum Vergessen gemacht ist. Der ganze Abi-Stoff über Gene und Evolution schwindet nach der Schule einigermaßen rückstandsfrei aus dem Gedächtnis, was kaum weiter auffiele, würde das erste Kind nicht irgendwann zu fragen anfangen: Warum sehen Hunde unterschiedlich aus? Hat wirklich Gott uns gemacht? Lebt ein Roboter? Selbst wer jetzt noch schnell im Internet nachguckt, wird mit halbwegs plausiblen Antworten seine Mühe haben. Es ist eben kompliziert. Oder doch nicht?
In Evolution oder Das Rätsel von allem, was lebt erklärt der Niederländer Jan Paul Schutten, wie die Artenvielfalt auf der Erde entstanden ist.Und das ist gar nicht kompliziert, sondern ziemlich genial. Das Buch ist aus gutem Grund für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2015 nominiert: Der Autor tut einfach, was Kinder tun. Er stellt merkwürdige Fragen. Warum hat Tweety so einen großen Kopf? Stammen wir von einem Schleimer ab? Warum sind Wesen aus dem All wahrscheinlich Fleischfresser? Was ist schlimmer als sterben? Was ist DNA und warum kommt sie in Krimis vor? Wie schmeckt ein Bakterium?
Und Schutten fragt nicht nur mit Witz, er antwortet bei allem Sachverstand auch mitreißend und dürfte sogar Darwin-Kennern noch ein Auge öffnen, so fulminant erzählt der Werbetexter von unterirdischen Schleimnasen, kilometerhohen Wassereimertürmen und giftigen Schlammpfützen. Die Illustrationen von Floor Rieder passen toll dazu. Sie sind unkonventionell und bergen immer einen Witz oder eine verblüffende Erkenntnis. Ob es nun um die Nahrungskette geht oder um bedeutsame Eigenschaften von Mann und Frau.
Nur schade, wenn in so einem Buch über das Leben fast keine Pflanzen vorkommen – die leben ebenfalls und haben lange vor den Tieren die Erde beherrscht. Es ist auch nicht leicht einzuschätzen, in welchem Alter ein Kind diesem Gedankenfeuerwerk ganz folgen kann. Empfohlen wird das Buch ab acht 8 Jahren. Die Geschichten vom Pantoffeltierchenwunder und von den Stinkesocken von Jan Groß aus Diez würde man dabei gern schon einem Fünfjährigen vorlesen. Während das Problem des Kreationismus wohl selbst für Grundschüler schwer zu fassen ist. Am besten kauft man das Buch deshalb für die ganze Familie und liest es über Jahre immer wieder. Zumal nicht nur Kinder Spaß dran haben werden, sondern ganz sicher auch Erwachsene. Dass man auch ohne Hintern überleben kann oder Stärke und Schönheit keinesfalls das Wichtigste auf diesem Planeten sind, haben sie alle noch nicht so erzählt bekommen.
KATHRIN ZINKANT
Jan Paul Schutten: Evolution oder Das Rätsel von allem, was lebt. Mit Illustrationen von Floor Rieder. Aus dem Niederländischen von Verena Kiefer. Gerstenberg 2014. 160 Seiten, 24,95 Euro.
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