rezipiert werden und unser Welt- und Menschenbild maßgeblich bestimmen. Sie war und ist jedoch auch Gegenstand heftiger Kontroversen, vor allem wenn es um die Frage der Vererbung und der kognitiven und emotionalen Ausstattung des Menschen geht.
Der Begriff Evolution wurde lange fast ausschließlich in der Biologie verwendet. Das hat sich in den letztem Jahren jedoch geändert. Man spricht heute von chemischer, kosmischer oder kultureller Evolution oder von der Evolution wissenschaftlicher Erkenntnis - manchmal wird der Begriff auch einfach als Fremdwort für eine kontinuierlich ablaufende Entwicklung verwendet, im Gegensatz zu einer Revolution, einer gewaltsamen, plötzlichen Veränderung.
Manuela Lenzen macht in ihrer Einführung mit den grundlegenden Mechanismen der Evolution, den Methoden ihrer Erforschung und der wechselvollen Geschichte und Rezeption der Evolutionstheorie in Wissenschaft und Gesellschaft vertraut. Sie stellt die Evolutionstheorie als biologische Theorie dar, widmet sich aber auch ausführlich der Problematik, wie weit die Evolutionstheorie ausgedehnt werden kann. Dabei fragt sie zum einen, welche Spuren die Evolution beim Menschen hinterlassen hat - nicht nur in seinem Körper, sondern auch in seinem Verhalten, seinem Denken und seinem Handeln. Zum anderen geht sie der Frage nach, in welchen anderen Wissenschaften der Evolutionsgedanke mit Gewinn verwendet werden kann.
(Rezension im Auftrag des Campus-Verlages)