Die Altersforschung kommt voran, regelmäßig hören wir von neuen Errungenschaften. Aber: Sind Gentechnik, Wachstumshormone, Melatonin und Antioxidantien wirklich Jungbrunnen? Machen Obst, Gemüse, Fisch und Meditation unsere Körper alterslos und wir leben 120 Jahre? "Das meiste davon ist Hype", sagen die Biodemographen Olshansky und Carnes. Ihr außerordentlich klares Buch stellt die aktuellen Ergebnisse der Altersforschung vor und geht den Versprechungen und Möglichkeiten von Gentechnik, High-Tech-Medizin, Vitamin- und Hormonprophylaxen auf den Grund.
Der Traum vom ewigen Jungbrunnen
Salopp ausgedrückt könnte man sagen: Da hatten zwei die Nase voll von falschen Versprechungen, zu Unrecht genährten Hoffnungen und überzogenen Erwartungen. Olshansky und Carnes, Forscher der Universität Chicago, räumen gründlich auf mit den wüsten Spekulationen der neunziger Jahre, die die Möglichkeit einräumten, das Alter des Menschen grenzenlos nach hinten zu verschieben, und damit einer "Verjüngungsindustrie" Riesenumsätze beschert haben. "Haltet ein, Leute," sagen die beiden in Ewig jung?, "es ist nichts dran an solchen Versprechungen."
Qualität statt Quantität
In ihrer auch für den Laien gut verständlichen Studie beschreiben sie den Alterungsprozess des Menschen aus wissenschaftlicher Sicht. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass der Einzelne nur sehr wenig tun kann, um seine Lebenszeit in die Länge zu ziehen. So vergleichen sie den Menschen beispielsweise mit einem Auto, das für die Länge eines bestimmten Rennens konzipiert ist und nicht darüber hinaus. Fazit: Man sollte etwas aus der Zeit machen, die einem gegeben ist, man sollte auf seine Gesundheit achten, um ein schöneres Leben führen zu können, und nicht unbedingt ein längeres. Denn, medizinischer Fortschritt hin oder her, das Leben des Menschen ist und bleibt begrenzt.
80 und mehr
Natürlich widmen sich die beiden Autoren auch eingehend der Genforschung. Dabei vertreten sie die These, dass, selbst wenn es gelänge, den Menschen ein höheres Alter zu ermöglichen, Alterskrankheiten auftreten würden, die wir jetzt noch nicht kennen. Für die Zukunft einen Altersdurchschnitt von über 100 Jahren anzunehmen, wie es einige falsche Propheten bereits tun, halten die beiden Forscher für unseriös und falsch. "Alter ist keine Krankheit", formulieren Olshansky und Carnes, also sollte man auch nicht daran herumdoktern. Ob es ihnen aber tatsächlich gelingen kann, den Traum vom ewigen Jungbrunnen vergessen zu machen, sei dahingestellt.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)
Salopp ausgedrückt könnte man sagen: Da hatten zwei die Nase voll von falschen Versprechungen, zu Unrecht genährten Hoffnungen und überzogenen Erwartungen. Olshansky und Carnes, Forscher der Universität Chicago, räumen gründlich auf mit den wüsten Spekulationen der neunziger Jahre, die die Möglichkeit einräumten, das Alter des Menschen grenzenlos nach hinten zu verschieben, und damit einer "Verjüngungsindustrie" Riesenumsätze beschert haben. "Haltet ein, Leute," sagen die beiden in Ewig jung?, "es ist nichts dran an solchen Versprechungen."
Qualität statt Quantität
In ihrer auch für den Laien gut verständlichen Studie beschreiben sie den Alterungsprozess des Menschen aus wissenschaftlicher Sicht. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass der Einzelne nur sehr wenig tun kann, um seine Lebenszeit in die Länge zu ziehen. So vergleichen sie den Menschen beispielsweise mit einem Auto, das für die Länge eines bestimmten Rennens konzipiert ist und nicht darüber hinaus. Fazit: Man sollte etwas aus der Zeit machen, die einem gegeben ist, man sollte auf seine Gesundheit achten, um ein schöneres Leben führen zu können, und nicht unbedingt ein längeres. Denn, medizinischer Fortschritt hin oder her, das Leben des Menschen ist und bleibt begrenzt.
80 und mehr
Natürlich widmen sich die beiden Autoren auch eingehend der Genforschung. Dabei vertreten sie die These, dass, selbst wenn es gelänge, den Menschen ein höheres Alter zu ermöglichen, Alterskrankheiten auftreten würden, die wir jetzt noch nicht kennen. Für die Zukunft einen Altersdurchschnitt von über 100 Jahren anzunehmen, wie es einige falsche Propheten bereits tun, halten die beiden Forscher für unseriös und falsch. "Alter ist keine Krankheit", formulieren Olshansky und Carnes, also sollte man auch nicht daran herumdoktern. Ob es ihnen aber tatsächlich gelingen kann, den Traum vom ewigen Jungbrunnen vergessen zu machen, sei dahingestellt.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)