Hüter, wie Adrian einer ist, sind so konzipiert, dass sie unbefangen sind und rational an Ereignisse heran treten, da sie vollkommen losgelöst von jeglichen Gefühlen wie Leidenschaft sind. Das Auf und Ab menschlicher Emotionen ist ihnen fremd, denn sie sind die Gewichte an der Waage, die das
Gleichgewicht sichern, die Schwerter, die für Gerechtigkeit sorgen. Adrian obliegt als Hüter eine Macht,…mehrHüter, wie Adrian einer ist, sind so konzipiert, dass sie unbefangen sind und rational an Ereignisse heran treten, da sie vollkommen losgelöst von jeglichen Gefühlen wie Leidenschaft sind. Das Auf und Ab menschlicher Emotionen ist ihnen fremd, denn sie sind die Gewichte an der Waage, die das Gleichgewicht sichern, die Schwerter, die für Gerechtigkeit sorgen. Adrian obliegt als Hüter eine Macht, die einen großen Wandel der Betroffenen mit sich zieht. Dennoch sind diejenigen, über die er die Strafe verhängt, verantwortlich für ihren Niedergang. Flügel und Seele sind verbunden, nimmt man jenem Wesen seine Flügel, werden sie zu vollkommen anderen Geschöpfen.
Durch Shadoes Seele werden Adrian zwei Eigenschaften immer wieder vor Augen geführt, seine Fehlbarkeit wie auch seine Fähigkeit menschlich zu sein. Für ihn gehört beides zusammen. Er könnte das eine nicht ohne das andere haben, und beides hätte er nicht ohne Shadoe, so glaubt er. Adrian funktioniert wie eine Maschine, hält sich streng an seine Befehle und weicht nicht von ihnen ab. Dieser sture Gehorsam ist seine größte Stärke und seine berechenbarste Schwäche. Er würde nicht plötzlich auf eigene Faust handeln, dass liegt nicht in seiner Natur. Die Hüter glauben, dass die Liebe zu einer Sterblichen eine Schwäche darstellt, dabei ist das Gegenteil der Fall.
Lindsay steht in einem Konflikt mit ihrer Liebe zu Adrian und dem Wissen, was eine Verbindung mit ihr, für ihn bedeuten würde. Dennoch scheint sie oftmals zu verblendet um die offensichtlichsten Dinge zu sehen, doch rührt dieser getrübte Sinn daher, ihn schützen zu wollen. Adrian ist da schon wagemutiger. Die beiden harmonieren zusammen auf eindrucksvolle Weise und das auch wegen ihrer Gegensätzlichkeit. Es ist an der Zeit für beide, sich in die Tiefe zu wagen.
Lindsay ist eine eigenständige Persönlichkeit, die in eine Fehde hineingezogen wurde die ihr Leben stark beeinflusst. Doch nicht nur Shadoe hält die Zügel in der Hand und lenkt ein Stück weit ihr Denken und Handeln, ebenso willensstark ist Lindsay, doch welcher der Frauen ist stärker? Shadoe die über Jahrhunderte verschiedene Leben gelebt hat oder Lindsay, die ihr eigenes Wohl für ihre Liebe zu Adrian hintenanstellt?
Lindsay ist eine Frau mit dem Herz einer Kriegerin, einer Seele voll Schmerz und einem Kampfgeist, der Adrians in nichts nachsteht. Obwohl sie so willensstark und leidenschaftlich wie Shadoe ist, tritt sie weit weniger ungestüm auf und wägt die Folgen ihrer Worte und Taten sorgfältig ab. Sie interagiert gut mit anderen, auch wenn sie zugleich ihre spürbare Gegenwart und Beteiligung auf ein Minimum reduziert.
Adrians Seele, der Kern seiner Engelexistenz ist verwüstet von Trauer, Zorn und Rachsucht. Jedes Mal, wenn er Shadoe verliert und jeden Tag, den er ohne sie leben muss, beeinträchtigt seine Fähigkeit, seinen Auftrag zu erfüllen. Ihr Verlust schadet seinem Pflichtbewusstsein, dem Fundament all dessen, was er ist. Obwohl Shadoes Seele in Lindsay innewohnt, so merkt er, dass sie eine ganz eigene Persönlichkeit ist. Shadoes Eigennützig- und Engstirnigkeit wandeln sich bei Lindsay in Selbstlosigkeit und nächsten Liebe. Mit Lindsay wird der Engel und Anführer zu einem bloßen Mann mit allen Schwächen, Begierden und Bedürfnissen.
Schreibstil:
Shadoe und Lindsay sind eigenständige Persönlichkeiten, vereint in einer Hülle. Es war oftmals gar nicht so leicht zu beantworten, welche Persönlichkeit gerade durchscheint, bis das offensichtlich auftreten Shadoes ihr wahres Ich enthüllt hat. Die Autorin hat mich mit ihrer Kreativität vollends in ihren Bann gezogen.
Nicht nur, dass wir hier in die Köpfe der Protagonisten Adrian und Lindsay gucken können, ebenso haben wir die Möglichkeit in den Kopf des Lykaners Elijah zu schauen. Gerade bei Fantasy Geschichten, bei denen es gewaltige Unterschiede in der Hierarchie gibt und verschiedene Wesen, ist es toll wenn mehrere Seiten beleuchtet werden und diese wurden wirklich gut veranschaulicht.