Wir glauben zu wissen, was Zeit ist, und wir können uns nicht vorstellen, uns außerhalb der Zeit zu befinden. Sich in das Wesen der Zeit zu versenken führt mitten ins Mysterium: Die Zeit ist viel geheimnisvoller, als wir zu glauben wagen. Dieses Buch beabsichtigt nicht klarzustellen, was Zeit ist oder das Mysterium aufzuheben. Stattdessen stellt es die Frage: Wie sollen wir in der Zeit leben? Wie können wir die ungeheuren Möglichkeiten nutzen, die uns die Zeit bietet? Wie kann ich in der Zeit leben und doch von der Ewigkeit getragen sein? Aus dem Vorwort: Wir glauben zu wissen, was Zeit ist. So lange wir existieren, haben wir ja in ihr gelebt. Wir sind vertraut mit der Zeit. Die Zeit ist unser Zuhause. Wir können es uns nicht vorstellen, wie wir uns fühlen würden, wenn wir uns außerhalb der Zeit befänden. Aber sobald wir über die Zeit nachdenken, wird es schwierig. Vielleicht hat es niemand so scharf und kernig formuliert wie Augustinus: Was ist die Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, so weiß ich es. Wenn mich jemand fragt und ich will es ihm erklären, so weiß ich es nicht. Ist es nicht merkwürdig, dass eine solch alltägliche Sache wie die Zeit so geheimnisvoll ist? So bald wir uns in das Wesen der Zeit vertiefen, geraten wir mitten ins Mysterium. Manche meinen sicher, dass es ärgerlich ist, eine solch einfache Sache nicht verstehen zu können. Selbst will ich mich lieber darüber freuen, dass alles, was uns umgibt, so groß und geheimnisvoll ist, dass wir in einem ewigen Staunen leben können. Wir sind wie Kinder in einem Märchenland, wo alles spannend ist und wo das Erforschen niemals aufhört.