Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,4, Theologisches Seminar des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden K.d.ö.R, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Inhalt und Dokumentation erhielten volle Punktzahl. Punktabzug bei Sprache. , Abstract: Die Makrostruktur der sieben Michakapitel wird in der theologischen Literatur unterschiedlich gegliedert. Auffallend ist der ständige thematische Wechsel zwischen Gericht und Gnade , zwischen Unheils- und Heilsworten . Diese werden laut Schmitt traditionell mit Heilsankündigung schließend in Mi 1-2; 3-5 und 6-7 strukturiert, wodurch die Abfolge Unheil (1,2-2,11) Heil (2,12f) Unheil (3,1-12) Heil (4,1-5,14) Unheil (6,1-7,7) Heil (7,8-20) berücksichtigt wird. Micha wäre somit nach einem dreifachen zweigliedrigen eschatologischen Schema aufgebaut . Allerdings ist Mi 2,12f. keine sehr markante Unterbrechung des ersten Unheilsankündigungsteiles , wodurch sich die Zweiergliederung Mi 1-5; 6-7 ergeben könnte. Darüber hinaus sind auch folgende Vierteilungen möglich: Erstens an den Heilsverheißungen orientiert ( 1,2-2,13; 3,1-4,8; 4,9-5,14; 6,1-7,20 ) und zweitens die Gliederung in [ ] 1,2-3,12 (Unheil) 4,1-5,14 (Heil) 6,1-7,7 (Unheil) 7,8-20 (Heil) .Jedoch bietet das Michabuch weitere Struktursignale, welche gegen eine Dreier- oder Vierergliederung, aber für eine zweiteilige Makrostruktur sprechen. Hört, all ihr Völker und Rache an den Nationen, die nicht gehört haben (Mi 5,14) stellt eine Rahmung dar. Der neu einsetzende Höraufruf in 6,1 würde den Abschnitt Mi 6-7 einleiten. Beide Höraufrufe (1,2; 6,1) sind Aufrufe zur Teilnahme an einem Rechtsstreit zwischen JHWH und seinem Volk [ ]; auch dies bestätigt die Zäsur zwischen 5,14 und 6,1. Dies bedeute jedoch auch, dass die Imperative hört in 3,1 und 3,9 übergangen werden. Indes bildet das wiederkehrende an jenem Tag (2,4; 4,6; 5,9) und am Ende der Tage (4,1) mit dem dreifachen jetzt von 4,9.11.14 eine Zeitstruktur, die die sonstigen Strukturmerkmale in Mi 1-5 transzendiert . Meines Erachtens ist die Zweigliederung (Mi 1-5; 6-7) von dem kunstvoll verschachtelten Text mit Vorwegnahmen und Wiederaufnahmen bei gleichzeitig deutlich erkennbaren thematischen Schwerpunktbildungen am besten argumentiert, zumal sie eine weitere Untergliederung nicht ausschließt. Demnach gehört meine Perikope in den zweiten Teil des Michabuches, genauer zu den Unheils- bzw. den Gerichtsworten dieses Abschnittes.
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