Die frühe Kaiserzeit war infolge der vorangegangenen Bürgerkriege durch die Wahrnehmung von Instabilität der sozialen Beziehungen geprägt und stand zudem vor der Schwierigkeit, diese problematische Erinnerung in ihren Vergangenheitsraum zu integrieren. Vor diesem Hintergrund wird die unter Tiberius entstandene Exemplasammlung des Valerius Maximus als Teil des frühkaiserzeitlichen Normendiskurses in den Blick genommen. Im Zentrum steht dabei einerseits die formale Konstruktion des Werkes - Funktionen und Funktionieren der Gattungen "exempla" und Exemplasammlung - und andererseits die Frage nach den dort entworfenen "Bildern" sozialer Beziehungen. Ute Lucarelli zeigt, wie es Valerius gelingt, einen umfassenden, durch "Werte" strukturierten Erinnerungsraum zu entwerfen, der trotz der Integration problematischer Episoden als Bezugspunkt gesamtaristokratischer Selbstverortung fungieren kann.
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