Vor zwanzig Jahren hatte der französische Soziologe Bruno Latour konstatiert »Wir sind nie modern gewesen« und sich an einer »symmetrischen Anthropologie« jenseits der Trennung von Natur und Kultur versucht. Existenzweisen schreibt dieses faszinierende Projekt mit einer »Anthropologie der Modernen« fort und spürt den verschiedenen Existenzweisen von Wissenschaft, Technologie, Recht, Religion, Wirtschaft und Politik in der modernen Welt nach. Ein großes Panorama der Modi moderner Existenz.
Latour setzt für dieses Projekt bei der globalen Verflechtung aller Lebensbereiche an, die heute nicht zuletzt am Problem des Klimawandels sichtbar wird. Zugleich zeigt sich aber an diesem Problem auch, dass es verschiedene Handlungssphären gibt - Wissenschaft, Politik, Ökonomie -, die jeweils eigene Existenzweisen besitzen. Dennoch sind diese verschiedenen Existenzmodi nicht unabhängig voneinander, sondern durchdringen sich und kreieren gemeinsam Probleme, die es in der Folge auch gemeinsam zu lösen gilt. Es bedarf daher einer neuen Form der »Diplomatie«, die zwischen den einzelnen Existenzweisen vermittelt.
Latour setzt für dieses Projekt bei der globalen Verflechtung aller Lebensbereiche an, die heute nicht zuletzt am Problem des Klimawandels sichtbar wird. Zugleich zeigt sich aber an diesem Problem auch, dass es verschiedene Handlungssphären gibt - Wissenschaft, Politik, Ökonomie -, die jeweils eigene Existenzweisen besitzen. Dennoch sind diese verschiedenen Existenzmodi nicht unabhängig voneinander, sondern durchdringen sich und kreieren gemeinsam Probleme, die es in der Folge auch gemeinsam zu lösen gilt. Es bedarf daher einer neuen Form der »Diplomatie«, die zwischen den einzelnen Existenzweisen vermittelt.
»Latours Buch enthält eine Fülle bemerkenswerter Einsichten und Gedanken, von Miniaturen und großen Erzählungen.« Klaus Birnstiel Süddeutsche Zeitung 20150205
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Auf die gute alte Tugend des riskanten Denkens stößt Klaus Birnstiel in Bruno Latours neuem Buch. Für den Rezensenten genau die richtige Art, die geltenden Gesellschaftsentwürfe und Wirtschaftsweisen einer Revision zu unterziehen, auch wenn das keine Kleinigkeit ist, wie Birnstiel ahnt. Umso mehr scheint ihm Latours theoretische Nonchalance und wissenschaftliche Euphorie angebracht, wenn es darum geht, ein neues politisches Modell zu entwickeln gegen die ökologische Krise. Die vom Autor unter dem Denkbild des Anthropozän und dem Schlüsselbegriff der Diplomatie vorgeschlagenen Maßnahmen scheinen dem Rezensenten trotz all ihrer theoretischen Zähigkeit, ihres endzeitlichen Pathos und der abzusehenden Schmerzhaftigkeit der Auseinandersetzung allemal bestechend und bedenkenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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