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In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, in einem muslimisch geprägten Land, das am Rande eines Bürgerkriegs steht, in einer Stadt, die namenlos bleibt, lernen sie sich kennen: Nadia und Saeed. Sie hat mit ihrer Familie gebrochen, fährt Motorrad, lebt säkular und trägt ihr dunkles Gewand nur als Schutz vor den Zudringlichkeiten fremder Männer. Er wohnt noch bei seinen Eltern, ist eher schüchtern und nimmt die Ausübung seiner Religion sehr ernst. Doch während die Stadt um sie herum in Flammen aufgeht, sich Anschläge häufen und die Sicherheitslage immer prekärer wird, finden die beiden…mehr

Produktbeschreibung
In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, in einem muslimisch geprägten Land, das am Rande eines Bürgerkriegs steht, in einer Stadt, die namenlos bleibt, lernen sie sich kennen: Nadia und Saeed. Sie hat mit ihrer Familie gebrochen, fährt Motorrad, lebt säkular und trägt ihr dunkles Gewand nur als Schutz vor den Zudringlichkeiten fremder Männer. Er wohnt noch bei seinen Eltern, ist eher schüchtern und nimmt die Ausübung seiner Religion sehr ernst. Doch während die Stadt um sie herum in Flammen aufgeht, sich Anschläge häufen und die Sicherheitslage immer prekärer wird, finden die beiden zusammen. Sie wollen eine gemeinsame Zukunft, in Freiheit. Und da sind diese Gerüchte über Türen, die diejenigen, die sie passieren, an ferne Orte bringen können. Doch den Weg durch diese Türen muss man sich mit viel Geld erkaufen. Als die Gewalt weiter eskaliert, entscheiden sich Nadia und Saeed, diesen Schritt zu gehen. Sie lassen ihr Land und ihr altes Leben zurück ...

'Exit West' ist ein überaus berührender Roman, der sich mit den zentralen Themen unserer Zeit beschäftigt: Flucht und Migration. Mohsin Hamid beweist, dass Literatur poetisch und zugleich politisch sein kann.

Mit diesem "fesselnden Roman" (New York Times) stand Mohsin Hamid auf der Shortlist des Man-Booker-Preises 2017.
Autorenporträt
Hamid, Mohsin
Mohsin Hamid, geboren in Lahore, Pakistan, studierte Jura in Harvard und Literatur in Princeton. Heute lebt er mit seiner Familie in Lahore und London. Seine Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt. 'Der Fundamentalist, der keiner sein wollte' wurde von Mira Nair verfilmt. Bei DuMont erschienen zuletzt die Romane 'So wirst du stinkreich im boomenden Asien' (2013) und 'Exit West' (2017) sowie der Essayband 'Es war einmal in einem anderen Leben' (2016). Mit 'Der Fundamentalist, der keiner sein

Köpfer, Monika
Monika Köpfer war viele Jahre als Lektorin tätig und übersetzt heute aus dem Englischen, Italienischen und Französischen. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen neben Richard Russo u. a. J. L. Carr, Mohsin Hamid, Milena Agus, Fabio Stassi, Richard C. Morais, Theresa Révay und Naomi J. Williams.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Die Geschichte der Liebe von Nadia und Saeed ist untrennbar mit ihrer Flucht verbunden. Weder zeitlich noch räumlich verortet lernen wir sie in einem muslimisch geprägten Land mitten im Bürgerkrieg kennen. Dennoch gibt es auch einen Alltag, das Leben der Menschen geht seinen Gang. Während Nadia ihr emanzipiertes Leben durch ein konservatives, schwarzes Gewand tarnt, wohnt der sanfte und gläubige Saaed noch bei seinen geliebten Eltern. Als die Gewalt eskaliert und Ausgangsperren das Leben komplett lahmlegen, entscheiden sich die Frischverliebten zu fliehen. Durch eine der Türen, die in andere Länder führen. Die Schleuser verdienen hier das Schmiergeld für den Übergang in die freie Welt als Türsteher. So landet das Liebespaar erst auf einer griechischen Insel in einem Flüchtlingscamp, kurz darauf in London. Dort, wie in allen großen Metropolen, wird die lokale Politik mit den globalen Flüchtlingsströmen konfrontiert, die nun täglich ihre Türschwellen überschreiten. Ganz dicht bleibt Hamid bei seinen Figuren, beschreibt, wie die Veränderungen der Außenwelt auch ihre inneren Welten transformieren, und stößt uns mit seiner Prise magischen Realismus auf die brennenden Fragen unserer Zeit.

© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2017

Ein ganzer Planet setzt sich in Bewegung

Etwas bleibt immer auf der Strecke: Mohsin Hamid erzählt von einem Flüchtlingspaar, das auf dem langen Weg in den Westen seine Liebe einbüßt.

Von Hubert Spiegel

Es liegt Krieg in der Luft. Patrouillen fahren durch London. Der Strom wird rationiert, Lebensmittel sind knapp. Die Menschen verschanzen sich in ihren Häusern. Aber das gilt nur für bestimmte Stadtteile, für Chelsea etwa oder South Kensington. In den schönen Häusern, deren wohlhabende Besitzer große Teile des Jahres an anderen Orten verbringen, leben jetzt Einwanderer, Flüchtlinge aus allen Teilen der Welt. Sie haben die Häuser einfach besetzt, nicht weil sie besonders schön und prächtig wären, sondern weil sie leer standen und niemand da war, um die zahllosen Neuankömmlinge zu vertreiben. Viele von ihnen sind vor einem Krieg in ihrer Heimat geflohen, vor Terror, Armut oder religiösem Fanatismus, aber es ist, als klebte ihnen die Gewalt wie Pech an den Schuhsohlen: Wo immer sie hinkommen, in Dörfer, Städte oder riesige Flüchtlingscamps, es wartet neue Gewalt auf sie. Die Heimatlosen werden drangsaliert, betrogen, gedemütigt und vertrieben. Aber in London soll es anders sein, hier wollen sie bleiben. Die Flüchtlinge haben begonnen, sich zu organisieren.

Mohsin Hamid wurde in Lahore geboren, studierte Jura in Harvard und Literatur in Princeton, arbeitete als Unternehmensberater in den Vereinigten Staaten und kehrte vor einigen Jahren in seine pakistanische Heimat zurück. Wie Taiye Selasi oder Chimamanda Ngozi Adichie gehört er zu jenen international erfolgreichen Autoren, die aus der gehobenen Mittelschicht oder der Elite ihrer Heimatländer stammen, im westlichen Ausland hervorragend ausgebildet wurden und in ihren Büchern wechselnde Perspektiven einnehmen: Sie blicken mit den Augen des Westens auf ihre Heimat in der arabischen Welt oder in Afrika und mit den Augen ihrer Landsleute auf den Westen. Das gibt ihren Büchern den Reiz des Vertrauten wie des Fremden und schafft Raum für ungewohnte Einsichten.

In "Exit West" erzählt Hamid eine Geschichte von Flucht und Exil und von den damit verbundenen Nöten, Ängsten und Hoffnungen. Zwei junge Menschen, Saeed und Nadia, verlieben sich einander, während sich die Lage in ihrer Heimat immer mehr zuspitzt. Militante Extremisten greifen nach der Macht. Patrouillen fahren durch die Stadt. Der Strom wird rationiert, Lebensmittel sind knapp. Die Menschen verschanzen sich in ihren Häusern. Nadia kann nicht länger allein in ihrer Wohnung bleiben und zieht zu Saeed und dessen Vater, der vor Trauer um seine Frau fast vergeht. Ein Querschläger hat ihr den Kopf zerfetzt.

Behutsam und drastisch zugleich erzählt Hamid die Liebesgeschichte eines ungleichen Paares unter dramatischen Umständen. Nadia ist säkular, emanzipiert, eine selbstbewusste Motorradfahrerin. Saeed hingegen will aus religiösen Gründen zumindest halbwegs keusch bleiben, betet regelmäßig und hängt an Traditionen. Als die Lage in der namenlosen Stadt immer gefährlicher wird, entschließt sich das Paar, durch eine jener geheimnisvollen Türen zu gehen, die sich überall auf der Welt auf unerklärliche Weise öffnen und schließen.

Die Odyssee der Flüchtlinge mit immer neuen Schleppern und lebensgefährlichen Transportmitteln spielt bei Hamid keine Rolle. In "Exit West" vollzieht sich der Übergang von einem Teil der Welt in einen anderen auf geradezu mystische Weise. Wie in einem Fantasy-Roman verwandeln sich ganz normale Türen in magische Portale: Eines davon bringt Nadia und Saeed nach Mykonos, ein anderes führt sie nach London und ein drittes in die Bucht von San Francisco, wo die Geschichte dieses unglücklichen Liebespaares ein vorläufiges Ende findet, während der Roman, der als Dystopie begonnen hat, sich häutet und die Züge einer Utopie annimmt. In jenem Sommer, in dem es Nadia und Saeed so vorkam, als hätte sich "der ganze Planet in Bewegung gesetzt", werden für die Migranten neue Städte gebaut, alternative Steuersysteme erdacht und Wege gesucht, das Verhältnis zwischen Neubürgern und Alteingesessenen friedlich zu regeln.

Doch Nadias und Saeeds Liebe ist den Belastungen ihrer Flüchtlingsexistenz nicht gewachsen. Nach und nach werden sie einander fremd, leiden darunter und können doch nichts dagegen tun. Nadia ist offener für die neuen Situationen, in die sie geraten, Saeed hingegen sucht Halt und Orientierung bei seinen Landsleuten und in der Religion. Nadia denkt und handelt individuell, während Saeed sich eine Lösung ihrer Probleme nur in der Gemeinschaft mit anderen vorstellen kann. Sie schließt sich einer Gruppe von Nigerianern an, er lauscht den Worten eines bärtigen alten Mannes, der im Namen seiner Religion für den Zusammenschluss einzelner Gruppen von Migranten wirbt, "basierend auf religiösen Prinzipien, ungeachtet aller ethnischen, sprachlichen oder nationalen Zugehörigkeiten, denn was bedeuteten diese Unterteilungen noch in einer Welt voller Türen, die einzige Unterteilung, die jetzt noch zähle, sei die zwischen jenen, die Einlass begehrten, und jenen, die ihnen diesen verwehrten, und in einer solchen Welt müsse die Religion der Aufrechten die Einlasssuchenden verteidigen".

Saeed fühlt sich angezogen und abgestoßen zugleich von solchen Worten, denn sie erinnern ihn an die Extremisten in seiner Heimat, "und bei diesem Gedanken stieg ein fauliger Geschmack in ihm auf, als würde er von innen verderben".

"Exit West" ist ein Hybridwesen, in dem sich Elemente des Zeitromans, der Parabel, des dystopischen wie des utopischen Romans und einer modernen Legende zu einer Geschichte über die Liebe in Zeiten der Flüchtlingskrise mischen. Dass sie scheitert, ist tragisch, aber in dieser Tragik liegt auch ein Triumph, denn Nadia und Saeed scheitern so, wie sie ihr gesamtes Flüchtlingsschicksal zu meistern versuchen: mit Zuneigung, Fürsorge und in Würde. Zwei Botschaften hält dieser Roman bereit. Die eine ist schlecht, die andere nicht sehr viel besser, obwohl optimistisch gemeint Die schlechte zuerst: Die Flüchtlingskrise wird sich noch weiter zuspitzen. Und die gute Nachricht? Es muss noch schlimmer werden, damit es einmal besser werden kann.

Mohsin Hamid: "Exit West". Roman.

Aus dem Englischen von Monika Köpfer. DuMont Buchverlag, Köln 2017. 224 S., geb, 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Behutsam und drastisch zugleich erzählt Hamid die Liebesgeschichte eines ungleichen Paares unter dramatischen Umständen."
Hubert Spiegel, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

"Hamid ist ein Erzähler auf dem Höhepunkt seines Schaffens."
Meredith Haaf, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

"Hamids Kunst ist es, für die zentralen Themen unserer Zeit eine Form zu finden, die sich vom gängigen Realismus genauso freimacht wie von den lebensentfernten Kunstübungen der Literatur-Esoteriker."
Georg Diez, LITERATUR SPIEGEL

"Sein Blick auf das Phänomen Migration ist so eigenwillig wie seine Lösungsansätze: Mit dem Roman 'Exit West' greift der pakistanische Schriftsteller Mohsin Hamid ein heisses Thema auf."
Irene Binal, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

"Hamids Buch ist wie ein Resümee über eine sich selbst fremd gewordene Welt [...]. Ein bemerkenswerter Roman."
Peter Gerhard, J. U. Korsowsky, ARD ttt

"Dieser Roman [...] ist wahnsinnig gut."
Laurie Penny, BR PULS

"Es sollte Pflichtlektüre sein! 'Exit West' ist sehr poetisch, gleichzeitig drastisch, in einer schnörkellosen, wunderbaren Sprache geschrieben."
Jürgen Petzold, FLUXFM

"Behutsam und drastisch zugleich erzählt Hamid die Liebesgeschichte eines ungleichen Paares unter dramatischen Umständen."
Hubert Spiegel, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

"Hamid ist ein Erzähler auf dem Höhepunkt seines Schaffens."
Meredith Haaf, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

"Das ist schnörkellos erzählt, geradeaus, ohne Kinkerlitzchen und ganz der Story vertraut."
Stefan Berkholz, SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK

"Es ist ein unheimlich elegant geschriebenes und trotzdem berührendes Buch. [...] Mohsin Hamid ist damit wirklich auf dem Höhepunkt seines Schaffens angekommen und ich hoffe, er macht so weiter!"
Holger Klein, Elvira Hanemann, RADIO EINS

"Ganz dicht bleibt Hamid bei seinen Figuren, beschreibt, wie die Veränderungen der Außenwelt auch ihre inneren Welten transformieren, und stößt uns mit seiner Prise magischen Realismus auf die brennenden Fragen unserer Zeit."
Tina Schraml, BÜCHERMAGAZIN

"Eine klug erzählte Geschichte, die von Fremdenhass, Angst, Chaos und Zerstörung handelt und dabei doch stets eine hoffnungsvolle bleibt."
Tanja Reuschling, FLOW

"'Exit West' ist ein außerordentlicher Roman, mit dem Hamid auf seiner sanften und eleganten Art und Weise den wichtigsten Fragen unserer Zeit nachgeht."
Schayan Riaz, BERLINER ZEITUNG

"Mohsin Hamid widmet sich [...] der Flüchtlingskrise, indem er die Hypothese 'Was wäre, wenn alle Grenzen offen stünden?' phantastisch umsetzt."
Klaudia Seibel, BÖRSENBLATT

"Hamid ist kein Romantiker. Sein lakonischer Ton ist zwar voller Mitgefühl, doch Gefühle verhandelt er nicht."
Jörg Plath, STUTTGARTER ZEITUNG

"Magisch und märchenhaft zugleich."
Stefan Berkholz, GRIECHENLAND ZEITUNG

"Hamids deutscher Verlag nennt sein Buch 'den Roman der Stunde'. Es ist mehr als das. Es ist in vielerlei Hinsicht ein wahres Buch."
Fabian May, WDR 3

"Wir brauchen mehr solcher Autoren. Hamid [...] bringt den Leser dazu, mit den Figuren zu fühlen und auf eine bessere Welt zu hoffen."
NEW YORK TIMES

"Mohsin Hamids Empathie, seine Fantasie und seine schnörkellose, von genauen Beobachtungen gespeiste Sprache machen 'Exit West' zu mehr als einer bloßen Flüchtlingsgeschichte. Sie ist universell - und endet vage optimistisch."
Carsten Hueck, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR

"In 'Exit West' beschreibt Mohsin Hamid den Weltbürgerkrieg im Stadium seiner Entstehung."
Jamal Tuschick, FREITAG

"Mohsin Hamid gelingt es mit leichter Hand, Grauen und Glück in einer nahezu makellosen Sprache zu entfalten. Die Sätze und Eindrücke fließen so geschmeidig und formvollendet ineinander, dass es schwer fällt, die Lektüre auch nur für kurze Zeit zu unterbrechen."
Jana Volkmann, BUCHKULTUR

"Das Buch beschwört die Beklemmung derjenigen herauf, die ihr Leben unter einem von Drohnen durchkreuzten Himmel führen."
TIME MAGAZINE

"Sein auf eine du
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