Im Rausch der Gefahr - Ein Roman aus dem Untergrund'Exodus' ist der authentische Entwicklungsroman eines Aussteigers am Rand der Gesellschaft. Allgegenwärtiges Elend, absolute Perspektivlosigkeit und Wut prägen von Kindheit an die Umgebung des Erzählers. Er antwortet darauf mit roher Gewalt: Keine Schlägerei, kein Straßenkampf ist ihm zu blutig oder zu sinnlos, er hängt weder am Leben noch glaubt er an irgendwelche Werte. Doch mit diesem drastischen, ungeheuer intensiven Buch, das zunächst im Samisdat erschien, findet er eine Sprache für den Krieg an der Peripherie der Großstädte. Schreibend macht sich Piotr Silaev, alias DJ Stalingrad, Angehöriger der roten Skinheadszene, Anarchist und Antifaschist mit philologischer Hochschulbildung, auf die Suche nach einer höheren Wahrheit, die uns alle angeht.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Zutiefst moralisch findet Felix Stephan diesen Roman des Piotr Silaev alias . Das Buch ist für ihn ein Poproman, der sich zwar nicht um Politik schert, aber in den sich zu Tode prügelnden Moskauer Skins und ihren Blutfehden starke Metaphern für die Erbsünde des Menschen findet, wie Stepahn meint. Ein bisschen Remarque, ein bisschen Houllebecq und etwas Ernst Jünger - das sind laut Stephan die Zutaten, aus denen der Autor seine Geschichte strickt. Dass der 2008 verfasste Roman in Russland als radikal neu bewertet wurde, scheint dem Rezensenten allerdings übertrieben. Für ihn ist Silaev im Leben zwar ein antifaschistischer Straßenkämpfer, als Romanautor aber hält er ihn für einen "orthodoxen Ästhetizisten".
© Perlentaucher Medien GmbH
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