Exotische Literatur ist die ab 1866 in Europa entwickelte Literatur, die von den Sitten, den Bewohnern oder den Landschaften ferner Länder erzählt. Das Ziel der exotischen Erzählung ist es, die Kontexte zu verändern, um die stigmatisierende Fremdheit zu konstruieren. Wenn man die Texte des Korpus liest, hat man das Gefühl, dass sie sich dem exotischen Credo verschrieben haben. Die vorliegende Analyse versucht, die Masse an Merkmalen und Interpretationen des Exotismus zu ordnen. Sie stützt sich auf eine lexikografische Studie, die mit den Schauplätzen der Erzählungen verbunden ist, die Untersuchung der sprachlichen Mittel und die soziologische Darstellung der besuchten Völker - allesamt Stereotypen, die aus ideologischer Sicht beim Betrachter ein negatives Gefühl hervorrufen. Denn tatsächlich handelt es sich bei den Schauplätzen der Handlung um Kolonien, die im Vergleich zum westlichen Mutterland als "ferne Länder" bezeichnet werden. Es handelt sich um Afrika, die Westindischen Inseln und Indien: vermeintlich karge, unwirtliche Gegenden, in denen barbarische, primitive und zurückgebliebene Menschen leben. Die Exotik hängt also von der Qualität des Blicks ab, den man auf das betreffende Objekt wirft.
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