14,90 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 1-2 Wochen
  • Gebundenes Buch

Nach Hölderlin hat sich die Poesie als 'das unschuldigste aller Geschäfte' erwiesen. Gedichte vermögen der Forderung nach schneller (Waren-)Zirkulation nicht zu entsprechen, sie wollen im Gegenteil dauerhaft sesshaft werden im Gedächtnis, im Gehirn, in den Sinnen, schreibt Kurt Marti in dieser Sammlung. Ich habe Texte ausgewählt, die nach meinem Empfinden geeignet sind, die Lust an der Beschäftigung mit moderner Dichtung zu wecken und ihr 'auf den Grund zu gehen'. Dass dies manchmal auch mit provozierenden spielerischen Mitteln (wie der millionenfach nachgedruckten 'Liste der Jahrhundertdichter') geschieht, gehört zu meinem Anliegen.…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Nach Hölderlin hat sich die Poesie als 'das unschuldigste aller Geschäfte' erwiesen. Gedichte vermögen der Forderung nach schneller (Waren-)Zirkulation nicht zu entsprechen, sie wollen im Gegenteil dauerhaft sesshaft werden im Gedächtnis, im Gehirn, in den Sinnen, schreibt Kurt Marti in dieser Sammlung. Ich habe Texte ausgewählt, die nach meinem Empfinden geeignet sind, die Lust an der Beschäftigung mit moderner Dichtung zu wecken und ihr 'auf den Grund zu gehen'. Dass dies manchmal auch mit provozierenden spielerischen Mitteln (wie der millionenfach nachgedruckten 'Liste der Jahrhundertdichter') geschieht, gehört zu meinem Anliegen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Anton G. Leitner, Jg. 1961, studierte Rechtswissenschaft und Philosophie. 1993 beendete er seine Arbeit als Jurist, um sich hauptberuflich der Literatur zu widmen. Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber der Zeitschrift Das Gedicht und von acht Anthologien (u. a. bei dtv und Reclam) veröffentlichte er Gedichte, Essays, Kritiken und eine Erzählung. Er wurde mit dem Kulturpreis AusLese der Stiftung Lesen, dem V.O. Stomps-Preis der Stadt Mainz und dem Kogge-Förderpreis der Stadt Minden ausgezeichnet. Im Jahr 2001 berief ihn die Stadt Darmstadt in die Jury des Leonce-und-Lena-Preises. Leitner lebt in Weßling (Landkreis Starnberg).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.12.2011

Götterschöner
Freudefunke
Die 19. Ausgabe des „Gedichts“
widmet sich dem Glück
Anton G. Leitner schrecken weder große Aufgaben noch gewichtige Worte. Das ist auch gut so, denn sonst wäre es dem Weßlinger Verleger und Lyriker nie gelungen, die Zeitschrift „Das Gedicht“, die er seit 1993 herausgibt, am Leben zu erhalten. Deshalb erstaunt es auch nicht, dass die eben erschienene 19. Ausgabe derselben, frei nach Schiller „Götterschöner Freudefunke“ betitelt, auf nichts Geringeres abzielt, als all den Schreckensmeldungen, die täglich aus der ganzen Welt auf uns einströmen, etwas entgegenzusetzen, „aufbauende poetische Lebenszeichen“ auszusenden.
Kein kleiner Anspruch, den Leitner und sein Mitherausgeber Arne Rautenberg da formulieren. Aber der angekündigte Freudefunke springt beim Lesen tatsächlich schnell über. Ob in lakonischer Kürze oder in mehrstrophigen Versen: Den 70 Lyrikern, die für „Das Gedicht“ geschrieben haben, gelingt es gut, jene oftmals winzigen, ja fast banalen Dinge, die ein jähes Glücksgefühl auslösen, zu beschreiben. Das kann ein Frühlingstag mit „Krokuswunder“ sein (Matthias Politycki), das Ende eines Langstreckenflugs oder die Erinnerung an die erste Beichte. „Plötzlich hüpfte / der sündige Körper wie ein Ball/ durch den Samstagnachmittag/ durch die Kleine Stadt“ (Erich Loos). Fitzgerald Kusz beschreibt das „Baradies“ – „im siebdn himml /aff wolke siem/ middi siem zwerch / siem zwedschgä essn“ – während Friederike Mayröcker der „Herz Kirschen Tage“ gedenkt, „wenn die Festen des Horizonts in ihrer Bläue erzitterten“.
Im Essayteil des Hefts geht zum einen Philosoph Hermann Schmitz sehr abstrakt dem Ursprung der Freude nach und fragen sich zum anderen 25 Dichter ganz konkret, ob Lyrik Energie liefern kann. Einmal im Gedicht beschrieben, bleibe Freude flüchtig anwesend für immer, glaubt Jooß. Weshalb Josef Hader, der Gedichte für ein gutes Mittel gegen Trübsinn empfiehlt, rät: „Lesen Sie täglich zumindest ein gutes Gedicht oder schreiben Sie ein eigenes – währenddessen sollten sich Stimmungslage und Mundwinkel synchron nach oben bewegen.“
Wer eines Lächelns wegen nicht zum Bleistift greifen und selbst zum Dichter werden möchte, dem sei ein sechsminütiger Kurzfilm empfohlen. Darin rezitieren 23 Dichter als „Lyrikbotschafter“ in heiterer Ernsthaftigkeit Schillers Ode „An die Freude“ (www.dasgedichtclip.de). Da bewegen sich allein beim Zuschauen die Mundwinkel ganz automatisch nach oben.
Sabine Reithmaier
Das Gedicht, Anton G. Leitner Verlag, Weßling, 135 Seiten, 12 Euro
Lesenswert
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr