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Dass wissenschaftliche Expertise eine wachsende Rolle in politischen Entscheidungsprozesses spielt, hat nicht erst die Coronakrise gezeigt. Schon in der Debatte um die Klimakrise, die Eurokrise, die Wirtschaftskrisen der Nullerjahre sind Wissenschaftler_innen zu wichtigen und zugleich umstrittenen Ratgeber_innen der Politik geworden, zu Stichwortgeber_innen von Bewegungen wie Fridays for Future oder zu Erklärer_innen und Mahner_innen in Zeiten des grassierenden Coronavirus. Aus demokratischen Gründen ist das nicht unproblematisch, insofern außerpolitische Experten durch Wahlen nicht…mehr

Produktbeschreibung
Dass wissenschaftliche Expertise eine wachsende Rolle in politischen Entscheidungsprozesses spielt, hat nicht erst die Coronakrise gezeigt. Schon in der Debatte um die Klimakrise, die Eurokrise, die Wirtschaftskrisen der Nullerjahre sind Wissenschaftler_innen zu wichtigen und zugleich umstrittenen Ratgeber_innen der Politik geworden, zu Stichwortgeber_innen von Bewegungen wie Fridays for Future oder zu Erklärer_innen und Mahner_innen in Zeiten des grassierenden Coronavirus. Aus demokratischen Gründen ist das nicht unproblematisch, insofern außerpolitische Experten durch Wahlen nicht legitimiert sind und einen exklusiven Status besitzen, welcher der demokratischen Gleichheit widerspricht. Grund genug, nach dem Verhältnis von Expertise und Demokratie zu fragen, nach Konjunkturen, Beharrung und Eigenlogiken dieses ebenso schwierigen wie vielleicht notwendigen Wechselverhältnisses der so unterschiedlichen und doch aufeinander bezogenen Sphären Expertentum, Politik und Demokratie.

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Autorenporträt
Dr. Matthias Micus ist Akademischer Rat am Göttinger Institut für Demokratieforschung.

Dr. Eckhard Jesse ist Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz.