Als am 28. Februar 2013 Benedikt XVI. von seinem Amt zurücktrat, verunsicherte dies so manchen. Dennoch konnte Papst Franziskus I. am Abend des 13. März mit den einfachen Worten ¿buona serä vor eine jubelnde Menschenmasse am Petersplatz treten. Wenn in unseren heutigen Tagen alle Kardinäle zusammentreten, um einen neuen Papst zu wählen, blickt die ganze Welt gespannt auf die Entscheidung des Kollegiums. Niemand würde sich über die Bekleidung der Kardinäle wundern, niemand würde an der Anrede ¿Eure Eminenz¿ Anstoß nehmen oder gar die Kompetenz der Kardinäle, über das zukünftige Oberhaupt der katholischen Kirche zu entscheiden, in Frage stellen. Der weiße Rauch, der nach einem erfolgreichen Wahlgang im Vatikan aufsteigt, verkündet der Christenheit nicht nur, dass ein neuer Papst gewählt wurde ¿ nein, er bestätigt auch die über Jahrhunderte gewachsene Stellung der Kardinäle, welche die Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes miteinschließt. Man kann an dieser Stelle also von einem Ritus sprechen, der für die gesamte Christenheit ordnungsstiftend wirkt. So wurde gerade bei der letzten Papstwahl eines deutlich: Auch in außergewöhnlichen Zeiten ist das Vertrauen der Christenheit in die Kompetenzen des Kardinalskollegiums weitgehend ungebrochen und dies wird vor allem durch Kommunikationsakte zum Ausdruck gebracht. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass sich innerhalb der römischen Kirche eine Institution formierte, die so mächtig wurde, dass sie das Papsttum über Jahrhunderte hinweg sowohl zu stützen als auch mit diesem in Konkurrenz zu treten vermochte?
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