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Über die Schlüsselgefühle unserer Zeit
Politiken der Angst, Spiralen der Enttäuschung, Menschen in Wut. In ihrem neuen Buch blickt Eva Illouz auf unsere aufgewühlte Zeit aus der Perspektive der Gefühle, die sie prägen. Angst, Enttäuschung und Wut, aber auch Scham oder Liebe sind fest in die sozialen Arrangements der westlichen Moderne eingebaut - und werden von ihrer Ökonomie, Politik und Kultur intensiv bewirtschaftet. Sie sind psychologisch relevant, moralisch bedeutsam, politisch wirksam - und hochgradig ambivalent. Das macht die Gegenwart, in der wir leben, so brisant, ja…mehr

Produktbeschreibung
Über die Schlüsselgefühle unserer Zeit

Politiken der Angst, Spiralen der Enttäuschung, Menschen in Wut. In ihrem neuen Buch blickt Eva Illouz auf unsere aufgewühlte Zeit aus der Perspektive der Gefühle, die sie prägen. Angst, Enttäuschung und Wut, aber auch Scham oder Liebe sind fest in die sozialen Arrangements der westlichen Moderne eingebaut - und werden von ihrer Ökonomie, Politik und Kultur intensiv bewirtschaftet. Sie sind psychologisch relevant, moralisch bedeutsam, politisch wirksam - und hochgradig ambivalent. Das macht die Gegenwart, in der wir leben, so brisant, ja explosiv.

Illouz erhellt diese Phänomene in einer meisterlichen Komposition aus soziologischen Analysen, historischen Miniaturen und Lektüren ikonischer Werke der Weltliteratur. In präzisen Porträts der Emotionen, die Gesellschaft unter Hochspannung setzen, beleuchtet sie die Mechanismen ihres Wirkens sowie den Grund ihrer machtvollen Präsenz. Das Verblassen des amerikanischen Traums und die Fragilität der liberalen Demokratie, das Hamsterrad des Kapitalismus und die Konflikte rund um Identität, aber auch Antisemitismus, Rassismus und Misogynie: Ohne Bezug auf die Schlüsselgefühle der explosiven Moderne lassen sie sich weder verstehen noch einhegen oder bekämpfen. Das zeigt dieses so fesselnde wie zeitgemäße Buch.
Autorenporträt
Eva Illouz, geboren 1961, ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Studiendirektorin am Centre européen de sociologie et de science politique, CSE-EHESS in Paris. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Anneliese-Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und den EMET-Preis für Sozialwissenschaften. Ihre Bücher werden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eva Illouz fasst in diesem Buch ihre bisherigen Gedanken zum emotionalen Unterbau der Moderne insgesamt klug zusammen, so Rezensentin Marianna Lieder. Die Soziologin zeichnet laut Lieder mit Verweis auf die Kritische Theorie nach, wie Hoffnung in Zeiten der Säkularisierung funktioniert und sich in Enttäuschung verwandelt. Lieder zufolge geht es weiterhin um Gefühle wie Neid und Zorn, wobei sich Illouz nicht nur auf soziologische Klassiker bezieht, sondern auch auch auf zahlreiche literarische Texte. Im direkten Vergleich mit Andreas Reckwitz' auf durchaus ähnliche Weise von einer durch zunehmende Sensibilisierung geschwächten Moderne handelnden "Verlust" ist Illouz' Buch allerdings, urteilt die Rezensentin, oft zu ungenau und pauschal geraten. Ganz am Ende allerdings schöpft die insgesamt von der Lektüre durchaus inspirierte Kritikerin mit Illouz noch einmal Hoffnung, wenn es um die Möglichkeit von Gefühlen geht, die ein "Eigenleben" führen, sich den Bedingungen der äußeren Wirklichkeit widersetzen und "private und kollektive Revolutionen auslösen".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Es gibt in diesen Tagen kaum eine andere Intellektuelle, die so fundamental über die Krise der Gegenwart nachgedacht hat wie ... Eva Illouz.« Meike Feßmann Der Tagesspiegel 20241115