Ein guter Kaffee muss heiß sein, wie die Küsse eines Mädchens am ersten Tag, süß wie ihre Liebe am dritten Tag und schwarz wie die Flüche der Mama, wenn sie es er- fährt. (Altorientalisches Sprichwort)Als 1685 das erste Leipziger Kaffeehaus eröffnete, ahnte wohl noch niemand etwas vom Siegeszug, den das schwarze Getränk in den kommenden Jahrhunderten antreten würde. Galten Kaffeehäuser in der An-fangszeit noch als Lasterhöhlen, so legten sie einige Jahrzehnte später ihr verruchtes Image ab. Bald fanden in den Leipziger Kaffeehäusern sogar Konzerte statt, auch unter der Leitung des Thomaskantors Johann Sebastian Bach. Für ein solches Konzert des 'Bachschen Collegium Musicum' komponierte er sein 'Schlendrian mit seiner Tochter Ließgen' überschriebenes 'Drama per Musica' - die nachweislich schon 1754 so genannte 'Coffee-Cantata'.Hans-Joachim Schulze gibt mit diesem Buch einen Einblick in die Kulturgeschichte des Kaffeetrinkens und schildert in sachlich fundierter und gleichermaßen unterhaltsamer Weise die Entstehungsgeschichte der Kaffee-Kantate. Mit der beigelegten CD - einer Einspielung der Kaffee-Kantate unter Ton Koopman - wird dieses Buch bei einer Tasse mit heißem Kaffee zu einem Genuss für alle Sinne.