Gotthold Ephraim Lessing veröffentlichte seine "Fabeln" zusammen mit den literaturhistorischen "Abhandlungen über die Fabel" erstmals im Jahr 1759. Lessing reagierte damit auf die Fabel-Begeisterung der Epoche sowie auf erste Versuche zur theoretischen Durchdringung des Genres. Bei den in Prosa und Gedichtform verfassten Fabeln griff Lessing zum Teil auf Vorlagen der antiken Dichter Aesop, Phaedrus und Aelianus sowie die Versfabeln von La Fontaine zurück, die er jedoch in meisterhafter Form sprachlich verdichtete und im Sinne einer aufklärerischen Moral neu ausrichtete.