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Der antiken Tradition folgend genießt Erfahrung (lat. experientia) in der Frühen Neuzeit hohes Ansehen. Ob als praktische Lebenserfahrung, naturphilosophisch-empirisches Wissen oder spirituelle Erfahrung - Erfahrungswissen gilt häufig als unersetzliches Komplement anderer, vor allem theoretisch-spekulativer Wissensformen. Insbesondere der Aufstieg des neuen naturphilosophischen Wissens, das sich im 17. Jahrhundert unter dem Signum des 'Experiments' vom traditionellen Erfahrungsbegriff zu autonomisieren beginnt, hat in der jüngeren Wissensgeschichte viel Aufmerksamkeit erfahren. Mitunter hat…mehr

Produktbeschreibung
Der antiken Tradition folgend genießt Erfahrung (lat. experientia) in der Frühen Neuzeit hohes Ansehen. Ob als praktische Lebenserfahrung, naturphilosophisch-empirisches Wissen oder spirituelle Erfahrung - Erfahrungswissen gilt häufig als unersetzliches Komplement anderer, vor allem theoretisch-spekulativer Wissensformen. Insbesondere der Aufstieg des neuen naturphilosophischen Wissens, das sich im 17. Jahrhundert unter dem Signum des 'Experiments' vom traditionellen Erfahrungsbegriff zu autonomisieren beginnt, hat in der jüngeren Wissensgeschichte viel Aufmerksamkeit erfahren. Mitunter hat dies die Tatsache verdeckt, dass die Konzepte von experientia als 'Lebenserfahrung' und 'spiritueller Erfahrung' relevant blieben. Der vorliegende Band versucht daher, das Spektrum frühneuzeitlicher Erfahrungsdiskurse noch einmal etwas breiter in den Blick zu nehmen. Anhand ausgewählter Beispiele wirft er Schlaglichter auf Kontinuitäten und Veränderungen, Schnittstellen und Berührungspunkte verschiedener Erfahrungskonzepte, wie sie in der Romania vor 1800 zu finden sind. Zutage tritt so die Vielschichtigkeit und Komplexität von Erfahrung als einem Wissenskonzept, das im täglichen Sprachgebrauch fest verankert, doch zugleich schillernd und schwer definierbar ist: letzteres auch, weil es in Teilen auf ein elusives, nicht vollständig diskursivierbares Wissen verweist.