Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 4,45 €
  • Broschiertes Buch

Fakt oder Fake? Eine Differenzierung ist in der medialen Berichterstattung kaum noch möglich. Seit der Einführung des dualen Rundfunksystems wird die journalistische Wahrheits-pflicht immer häufiger mißachtet. Insbesondere Fernseh-Boulevard-magazine, die sich durch Sensationsdarstellung in der Informationsvermittlung auszeichnen, sind der Gefahr von Fakes ausgesetzt. Was Faken bedeutet und wie eng die Gratwanderung zwischen Realität, Fiktion und Täuschung sein kann, beleuchtet Morgenthaler in ihrer Untersuchung. Darin setzt sie sich zunächst theoretisch mit der Programmform…mehr

Produktbeschreibung
Fakt oder Fake? Eine Differenzierung ist in der medialen Berichterstattung kaum noch möglich. Seit der Einführung des dualen Rundfunksystems wird die journalistische Wahrheits-pflicht immer häufiger mißachtet. Insbesondere Fernseh-Boulevard-magazine, die sich durch Sensationsdarstellung in der Informationsvermittlung auszeichnen, sind der Gefahr von Fakes ausgesetzt. Was Faken bedeutet und wie eng die Gratwanderung zwischen Realität, Fiktion und Täuschung sein kann, beleuchtet Morgenthaler in ihrer Untersuchung. Darin setzt sie sich zunächst theoretisch mit der Programmform TV-Boulevardmagazin, mit ethischen und rechtlichen Anforderungen an eine wahrheitsgemäße Berichterstattung sowie mit der Fernsehrealität auseinander. Anschließend wird anhand des Falles Michael Born – der Fernsehproduzent hatte Anfang der 90er Jahre über zwanzig gefälschte TV-Berichte an zahlreiche Infotainmentmagazine verkauft - verdeutlicht, daß hauptsächlich zwei Gruppen von Journalisten für Fakes verantwortlich sind: Freie Produzenten und verantwortliche Redakteure der Sender. Aus welchen Gründen werden Fälschungen im Sensationsfernsehen veröffentlicht und welche Faktoren begünstigen ihre Entstehung? Welche Bedeutung haben diese Determinanten für TV-Boulevard-journalisten? Die theoretische und die praktische Untersuchung - eine qualitative Befragung von sechs Journalisten von Boulevardmagazinen aus dem Vorabendprogramm - stimmen in ihren Ergebnissen überein: Besonders wirtschaftliche Faktoren steuern das Handeln der Boulevardjournalisten und verdrängen professionelle Standards des Journalismus. Darüber hinaus erweist sich der Zwang zu sensationellen Bildern als bedeutender Einflußfaktor für Fakes. Und auch das Abhängigkeitsverhältnis der Produktionsfirmen von den Boulevardredaktionen der Sender ist eminent. Die Redaktionsanforderungen sind derart zwingend, daß Beiträge, die nicht den Vorgaben entsprechen, nicht gesendet werden. Durch diesen Druck, der mit einem drohenden Existenzverlust verbunden ist, werden die freien Produzenten dazu veranlaßt von der Wahrheit abzuweichen und die Realität aufzubauschen.