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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: "Exkremente sind nicht allzu sehr beliebt, doch geben sie ne prima Mahlzeit ab, wenn man ihnen eine Chance gibt", singen die Ärzte in dem Lied "Richtig schön evil". Wir wollen ihrem Beispiel folgen und ein Fastnachtspiel untersuchen, in dem die Masken einiger Bauern einem gewaltigen Exkrement, das vor dem Nürnberger Rathaus gefunden wird, eben diese Chance einräumen. Es wird erläutert, welche Rolle Fäkalien um das 15. Jahrhundert, in dem das zu untersuchende…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: "Exkremente sind nicht allzu sehr beliebt, doch geben sie ne prima Mahlzeit ab, wenn man ihnen eine Chance gibt", singen die Ärzte in dem Lied "Richtig schön evil". Wir wollen ihrem Beispiel folgen und ein Fastnachtspiel untersuchen, in dem die Masken einiger Bauern einem gewaltigen Exkrement, das vor dem Nürnberger Rathaus gefunden wird, eben diese Chance einräumen. Es wird erläutert, welche Rolle Fäkalien um das 15. Jahrhundert, in dem das zu untersuchende "vasnachtspil vom dreck" aufgeschrieben wurde, zukommt und welches Körperkonzept dem Defäkieren in Fastnachtspielen und anderen Festlichkeiten zugrunde liegen mag. Da diese Körperpraxis natürlich schwerlich dokumentarisch erhalten sein kann, werden Bilder klerikaler Handschriften, Gemälde und Plastiken in Dorfkirchen oder an anderen Gebäuden, überlieferte Rituale verschiedener Kulturkreise und theoretische Körperkonzeptionen zu Hilfe gezogen. Vor dem Hintergrund dieser theoretischen Ansätze soll zuletzt das "vasnachtspil vom dreck" untersucht werden.Im 15. Jahrhundert, als das "vasnachtspil vom dreck" in Nürnberg niedergeschrieben wurde, entstand dort gerade ein Überwachungssystem durch den Stadtrat. Handwerkszünfte und Geheimbühne wurden verboten und man versuchte, Feste zu kontrollieren und Tänze zu unterbinden. Es entwickelte sich ein neues Ethos von Arbeitsfleiß und Disziplin. Dabei wurden Handwerker mehr und mehr herabgewürdigt, ihre Selbstständigkeit als Meister schwand. Somit rückt das Auffinden des Haufens in der Tuchscherergasse, also vor dem Nürnberger Rathaus, in ein anderes Licht. Im Fastnachtspiel konnte man sich derartige Kritik am System in Form solch spielerisch-scherzhafter Gestikulationen erlauben.
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