Eine schräge Story, ein Buch mit ernstem Hintergrund, eine anrührende Geschichte über das Dilemma zwischen Geld und Liebe - auf das neue Buch von Bernd Hans Martens treffen alle drei Halbsätze zu. Der Hamburger Schriftsteller hat mit seinen Protagonisten Thees und Clara zwei außergewöhnliche Charaktere geschaffen, die den Leser durch die 240 Seiten seines aktuellen Romans tragen. "Fällig bei Liebesbruch" ist in der neuen Reihe "Nota-bene-Bücher des Achter Verlag erschienen. Gut ausgestattet mit Hardcover, Lesebändchen und Fadenheftung bieten diese Bücher den Lesern die Möglichkeit, mit eigenen Notizen und Anmerkungen ein Unikat zu schaffen. Erzählt wird eine Geschichte in unseren Zeiten der monetären Glücksversprechungen. Thees muss vor einem Neonazi fliehen und schafft es nur durch ein Manöver des letzten Augenblicks vor einem Schulbus über die Straße zu kommen. Sein Verfolger nicht: An dessen zerfetztem Körper ist bis auf ein tätowiertes Hakenkreuz kaum noch etwas in seiner ursprünglichen Form geblieben. Auf der Flucht lernt Thees Clara kennen. Das Paar zieht zusammen. Sie macht sich mit einer Versicherungs-Agentur selbstständig und entwickelt ein Konzept für Liebesbruch. Ein Flop, heißt es bald in der Branche. Im Abendblatt wird Claras Idee in der Rubrik Kurioses verkürzt als "Geld oder Liebe!" dargestellt - und zieht nun weite mediale Kreise. Es kommt zu einem Boom von Abschlüssen für Hausratsversicherungen, nur nicht für Liebesbruch. Thees ist mit seinem Job als Menü-Ausfahrer nicht unzufrieden. Auch wenn sein Chef ständig neue verdauungsfreundliche Maßnahmen für die Esser verlangt, bleibt ihm noch Zeit über die Weltformel nachzudenken. Nur Clara will mehr. Je intensiver aber ihr Leben von ihrem geschäftlichen Interesse geprägt wird, desto mehr schwindet Thees' Zuneigung. Und am Ende wird zum ersten Mal eine Versicherungssumme bei Liebesbruch fällig.