Das Fälschen von Kunstwerken des 19. und 20. Jahrhunderts ist ein Thema, mit dem sich die kunstwissenschaftliche Forschung, aber auch das Feuilleton, die Kriminalistik, die Gerichte und nicht zuletzt die Sammler selbst seit Jahren intensiv auseinandersetzen. Von Kunstfälschern, die teilweise in groß angelegten Netzwerken agieren und in vielbeachteten Gerichtsverfahren verurteilt werden, geht eine ungewöhnliche Faszination aus. Im Gegensatz hierzu ist die Kunstfälschung der Vormoderne weitgehend unerschlossen. Der erste Band des 'Kunsthistorischen Forums Irsee' widmet sich dem Thema von der…mehr
Das Fälschen von Kunstwerken des 19. und 20. Jahrhunderts ist ein Thema, mit dem sich die kunstwissenschaftliche Forschung, aber auch das Feuilleton, die Kriminalistik, die Gerichte und nicht zuletzt die Sammler selbst seit Jahren intensiv auseinandersetzen. Von Kunstfälschern, die teilweise in groß angelegten Netzwerken agieren und in vielbeachteten Gerichtsverfahren verurteilt werden, geht eine ungewöhnliche Faszination aus. Im Gegensatz hierzu ist die Kunstfälschung der Vormoderne weitgehend unerschlossen. Der erste Band des 'Kunsthistorischen Forums Irsee' widmet sich dem Thema von der Antike bis um 1800. Schon den Begriffen 'Fälschung' und 'Kopie' mangelt es bis zum Beginn der Moderne an definitorischer Schärfe. Kunstwerke wurden in der Vormoderne aus den unterschiedlichsten Gründen gefälscht und kopiert: keineswegs musste zwangsläufig die Schädigung von Dritten bezweckt gewesen sein. Anhand von unterschiedlichen Fälschungen aus dem Bereich der Druckgraphik, der Malerei und des Kunsthandwerks werden auch das Fälschen von Monogrammen sowie die Kopierpraxis in fürstlichen Sammlungen oder auch die strafrechtlichen Aspekte des Fälschertums in der frühen Neuzeit thematisiert und hiermit die unterschiedlichen, teilweise auch hybriden Spielarten des Plagiats, der Kopie und der Fälschung als bewusste Vortäuschung eines Originals aufgefächert.
Andreas Tacke (Trier), Dr. phil. Habil., Jahrgang 1954, ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Trier. Sein Forschungsschwerpunkt ist die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte mit ihren europäischen und außereuropäischen Implikationen sowie Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit.
Birgit U. Münch, Studium der Kunstgeschichte, der Mittleren und Neueren Geschichte, der Politologie und Soziologie an den Universitäten Heidelberg, Paris IV (La Sorbonne), München und Berlin (Freie Universität). Magister Artium 2003 (FU Berlin), Forschungsaufenthalte in Amsterdam, Antwerpen, Paris und Wolfenbüttel. Promotion im Fach Kunstgeschichte 2007 mit einer Arbeit zur Kunst und Konfession der Passion Christi von der Reformation bis zur Jesuitenbewegung um 1600. Nach Tätigkeiten an der Universität Heidelberg und am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege seit 2005 wissenschaftliche Assistentin im Fach Kunstgeschichte der Universität Trier, 2010 Berufung zur Akademischen Rätin a.Z. im
Fach Kunstgeschichte, Universität Trier. Leitung eines Forschungsprojekts zur Visualisierung von Formelhaftigkeit (GnoVis) im Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum (HKFZ) Trier. Forschungsschwerpunkte: Räume der Kunstöffentlichkeit in Mittelalter und Neuzeit, Kunstpolitik - Kunsttheorie, theologische Bildkonzepte und Wechsel tradierter Ikonographien, Bild-Text-Strategien in Druckgraphik und Malerei, Konfessionalisierung, Kulturgeschichte des Künstlergrabmals von den Anfängen bis zum 21. Jahrhundert.
Dr. Markwart Herzog ist Wissenschaftlicher Bildungsreferent der Schwabenakademie Irsee.
heorie, theologische Bildkonzepte und Wechsel tradierter Ikonographien, Bild-Text-Strategien in Druckgraphik und Malerei, Konfessionalisierung, Kulturgeschichte des Künstlergrabmals von den Anfängen bis zum 21. Jahrhundert.
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