Ich habe als junger Kolorist stets vermiJ3t, dafi fUr mich kaum eine Mag lichkeit vorhanden war, mich tiber die Beziehungen von Farbstoffen zu den jeweiligen Substraten sowie den durch diese bedingten Vorgangen in Fiirberei und Zeugdruck zu informieren. Veroffentlichungen tiber die Geschichte und die Entwicklung der Farbetheorien gab es zwar, ich nenne hier nur das Werk von Z a c h a ria s "Die Theorie der Fiirbevorgange" 1908, dann die Arbeit von S c h w alb e "Neue Farbetheorien" 1904. Beide Werke gaben zwar eine gute Dbersicht uber das Gebiet und bilden, das gilt in ganz besonderem Mafie fUr die erstgenannte Arbeit, eine vorzugliche Informations quelIe fUr aIle (die) heterogenen Meinungen, weIche bezuglich der Farbe-. vorgange herrschten. In den letzten Jahren sind aber, besonders auf dem Gebiete der Histologie und des Feinbaues unscrer Gespinstfasern so bedeu tende Beobachtungen gemacht worden, dafi man bcim Versuch der Er kHirung von Vorgangen der Farbgebung in Farberei und Druckerei nicht achtlos an ihnen vorbeigehen kann. Aufierdem wurden auf diesen Gebieten volIkommen neue Gesichtspunkte geschaffen, ria man auf Grund kOIIOid chemischer Untersuchungen der Farbstofflosungen zu volIig neuen Anschau ungen hinsichtlich der Farbstoffe in Losung gelangte. Wahrend in Veroffent lichungen auf diescm Gebiete der Zeugdruck keine nennenswerte Beruck sichtigung fand, habe ich diescm Zweig der Textilveredlung besondere Beachtung geschenkt. 1m besonderen wurde die Frage der 'Struktur der Verdickungen eingehend behandelt, auch den Vorgangen beim Dampfen ist die erforderliche Aufmerksamkeit zuteil geworden.