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1980 legte Josef Müller-Brockmann mit seinem legendären Handbuch "Visuelles Informationssystem in Bahnhöfen und Stationen" den Grundstein für ein einheitliches Erscheinungsbild der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Angesichts der Mehrsprachigkeit des Landes bot das Manual ein von Sprache weitgehend losgelöstes Leitsystem: Mit der funktional gedachten Typografie konzipierte der Pionier der Schweizer Grafik eine intuitiv verständliche Signaletik, die mit Beschriftungen das ganze Land vernetzt und auch ortsunkundige Fahrgäste mithilfe von Piktogrammen an ihr Ziel führt. Das visuelle Konzept…mehr

Produktbeschreibung
1980 legte Josef Müller-Brockmann mit seinem legendären Handbuch "Visuelles Informationssystem in Bahnhöfen und Stationen" den Grundstein für ein einheitliches Erscheinungsbild der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Angesichts der Mehrsprachigkeit des Landes bot das Manual ein von Sprache weitgehend losgelöstes Leitsystem: Mit der funktional gedachten Typografie konzipierte der Pionier der Schweizer Grafik eine intuitiv verständliche Signaletik, die mit Beschriftungen das ganze Land vernetzt und auch ortsunkundige Fahrgäste mithilfe von Piktogrammen an ihr Ziel führt. Das visuelle Konzept entstand im Dialog mit SBB-Chefarchitekt Uli Huber und war ebenso umfassend wie nachhaltig, sodass es die Identität des Unternehmens bis heute prägt.Das 1992 erheblich erweiterte und nun "Fahrgastinformationssystem" genannte Handbuch ist ein mustergültiges Beispiel für komplexe Gestaltungsprojekte, die durch äusserste Rationalität und Konsistenz den Bedürfnissen der Benutzer gerecht werden und Designern weltweit als Kompass in der täglichen Praxis dienen. Der vorliegende Nachdruck mit englischer Übersetzung macht das Handbuch erstmals einem breiten Publikum zugänglich. Der Beitrag von Andres Janser verortet es im konzeptuellen Schaffen des Grafikers und im internationalen Systemdesign der Eisenbahnen jener Zeit.
Autorenporträt
Josef Müller-Brockmann (1914-1996) ist eine Leitfigur der Schweizer Grafik nach den 50er Jahren und des international verbreiteten Swiss style, der das graphic design weltweit über Jahrzehnte prägte. Nach einer frühen Karriere als illustrierender Grafiker vollzog er 1950 eine radikale Wende und entwickelte eine kompromisslos rationale Formensprache. Seine Plakate sind legendär; die von ihm initiierte Zeitschrift "Neue Grafik" (1958-1965) verbreitete die Lehre von einer sachlichen, auf konstruktiven Prinzipien beruhenden Gestaltung auf allen Kontinenten und diente Grosskonzernen und öffentlichen Institutionen als Vorbild für Konzepte, die sich bis in die Gegenwart gehalten haben. Als Lehrer in Japan und an den Designschulen in Zürich und Ulm, als Vortragender und Designberater (u.a. für IBM Europa) war er eine unüberhörbare Stimme in der Designwelt. Müller-Brockmann war mit der japanisch-schweizerischen Künstlerin Shizuko Yoshikawa verheiratet (siehe Shizuko Yoshikawa, ISBN 978-3-0

3778-567-6, Lars Müller Publishers).