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Fahrradbuch? Was ist ein Fahrradbuch? Worte lassen sich leicht zusammenfassen: Fahrrad + Buch = Fahrradbuch. Fahrrad und Buch eint, dass beide, auf sich allein gestellt, leblos sind und das beide auch zusammen, als Fahrradbuch unverändert bleiben. Parallelen zwischen Fahrrad und Buch zu suchen und zu finden kann schon interessanter werden, denn dabei stößt noch einer dazu, nämlich Ich. Das kann allerdings nur ein Anfang sein, weil erst aus der Dreiecksbeziehung Mensch Δ Fahrrad Δ Buch das Fahrradbuch im Jubiläumsjahr entstehen kann. Das Fahrradbuch im Jubiläumsjahr: 2017 - 200 Jahre Laufmasche

Produktbeschreibung
Fahrradbuch? Was ist ein Fahrradbuch? Worte lassen sich leicht zusammenfassen: Fahrrad + Buch = Fahrradbuch. Fahrrad und Buch eint, dass beide, auf sich allein gestellt, leblos sind und das beide auch zusammen, als Fahrradbuch unverändert bleiben. Parallelen zwischen Fahrrad und Buch zu suchen und zu finden kann schon interessanter werden, denn dabei stößt noch einer dazu, nämlich Ich. Das kann allerdings nur ein Anfang sein, weil erst aus der Dreiecksbeziehung Mensch Δ Fahrrad Δ Buch das Fahrradbuch im Jubiläumsjahr entstehen kann. Das Fahrradbuch im Jubiläumsjahr: 2017 - 200 Jahre Laufmasche
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.12.2017

Das Buch zum Fahrradbuch
Appeltauer - das dritte

In diesem zum Schluss kommenden Jahr 2017 war es die Versuchung schlechthin für jeden, der Rad fahren und einen Griffel halten kann - der Rezensent weiß, wovon er spricht: Es drängte ja sogar ausgewiesene Nichtradler, zweihundert Jahre nach Karl Drais ein Fahrradbuch zu publizieren. Dieser Versuchung auf knapp 270 Seiten erlegen ist Peter Appeltauer. Der ist Rennradler von der kletterfreudigen Truppe, und er hat einen technischen Hintergrund, der ganz knapp mit dem in diesem Falle jedoch auf die Welt des Autos zielenden Stichwort Karbonleichtbau zu umreißen ist. Von daher kommend veröffentlichte Appeltauer zunächst das vielleicht ungelesenste Fahrradbuch deutscher Sprache, ein Opus magnum über die Physik hinter dem Fahrradfahren. Anschließend war für den sich inzwischen selbst verlegenden Autor die Faszination Fahrrad dran. Und nun im Jubeljahr der denkbar schlichteste Titel: Fahrradbuch. Inhaltsangabe? Sehr verkürzt gesagt: Genau das, was der Titel verheißt. Es geht also um das Fahrradbuch an sich und konkret um das, welches der Autor schreiben will und das er schreibt, nachdem er es des Öfteren mit einem etwas blässlich bleibenden, also nicht gerade lebensprall erfundenen Schulfreund besprochen hat. Der Leser mag kaum begreifen, dass ein so ideensprühender Mensch wie der Autor es überhaupt mit einem derart flachen Stichwortgeber aushalten kann. Und dann ist da noch ein weibliches Ideal: Die "Fahrrad&Buchhändlerin". Man stelle sich das Ganze vor wie einen um sich selbst kreisenden Spiralnebel: Anstaunen kann man ihn, alles immer verstehen wäre etwas anderes. Nach Kenntnis des Rezensenten liegt hier vor das einzige Fahrradbuch der Welt, bei dem eines Logikers Hausgötter wie etwa Gottlob Frege, Kurt Gödel und Alan Turing aus den Kulissen winken und wo nicht nur kurz vor der Zielankunft in den Wolken systemtheoretischer Selbstbezogenheit Niklas Luhmann auftaucht. Kurz und gut: Für Radler, die eine etwas zu hohe Stirn haben, um mit einem wirklich guten cw-Wert gesegnet zu sein, ist Appeltauers Fahrradbuch ein schönes Amüsement fernab der zum tausendundersten Mal erzählten Storys. Es ist das passende Geschenk für den Kerl, der einen am Berg immer abhängt: Nur mit dicken Beinen kann man sich nicht durchbeißen.

HANS-HEINRICH PARDEY

Fahrradbuch. Von Peter Appeltauer, Verlag Pavée Edition, Fellbach 2017, 267 Seiten, 22 Euro.

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