Auf einem Schrottplatz liegt das Wrack eines Mercedes 350 SL, Baujahr 1971. 350.000 Kilometer ist das Auto laut Tacho in vierzig Jahren gefahren, zehn Besitzer verzeichnet der Fahrzeugbrief. Ein Arzt fuhr ihn und ein italienischer Einwanderer, eine Studentin, ein junger Türke und ein gescheiterter Manager - Menschen, die sich nie kennenlernten, die nur der große Mercedes verband, der ihr Leben ändern sollte.
Niklas Maak erzählt die Geschichte der zehn Fahrerinnen und Fahrer und zugleich auch die Geschichte von vier Jahrzehnten Bundesrepublik: die Geschichte eines Landes, seiner Träume und Abgründe.
Niklas Maak erzählt die Geschichte der zehn Fahrerinnen und Fahrer und zugleich auch die Geschichte von vier Jahrzehnten Bundesrepublik: die Geschichte eines Landes, seiner Träume und Abgründe.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.10.2011NIKLAS MAAK, Feuilletonredakteur dieser Zeitung, hat den "Roman eines Autos" geschrieben - die Geschichten der Fahrer eines 1971 gebauten Mercedes 350 SL, den der Erzähler auf einem Schrottplatz findet. 350 000 Kilometer ist das Auto laut Tacho in vierzig Jahren gefahren, zehn Besitzer verzeichnet der Fahrzeugbrief. Der Erzähler begibt sich auf die Suche nach diesen Menschen: Ein Arzt fuhr ihn und ein italienischer Einwanderer, eine Studentin, ein Türke und ein gescheiterter Manager - Menschen, die sich nie kennenlernten, die nur der große Mercedes verband, in dem Affären, Entführungen und andere Abenteuer stattfanden. Ihre Geschichten fügen sich zu einem Epochenpanorama, das den Bogen spannt von den Wirren der Nachkriegszeit über den heißen Herbst bis zum Börsencrash von 2008; ihre Erlebnisse sind auch eine Fahrt durch die Geschichte eines Landes, seiner Träume und Abgründe. (Niklas Maak: "Fahrtenbuch". Hanser Verlag, München 2011. 350 S., geb., 19,90 [Euro].)
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ob Eberhard Falcke das Buch zu Ende gelesen hätte, wenn es nicht vom FAZ-Kunstkritiker Niklas Maak geschrieben wäre? Am Anfang kann er nämlich überhaupt nichts damit anfangen. Schon den Einfall, die Geschichte eines schicken Sportwagens über mehrere Jahrzehnte zu erzählen, hält der Rezensent für das Gegenteil einer Idee. Manierlich, aber vorhersehbar fabuliere Maak die Geschichte aus, die der Fahrzeugbrief vorgebe, die Figuren gewinnen kein Profil, dafür werden fleißig Kulissen geschoben und die Alltagsgegenstände aus fünfzig Jahren Bundesrepublik aufgelistet. Auf eine "Pizza-mit-alles-Poetik" erkennt Falcke hier spöttelnd. Ungefähr ab Kilometerstand 172.000 wird es für den Rezensenten allerdings erfreulicher, wenn sich der alte Mercedes der Gegenwart nähere, werde auch Maaks erzählerisches Talent sichtbar. Dann freut sich Falcke über Treuhand-Tragödien oder eine Soziologie des Berliner Prekariats.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Maaks Beschreibungen sind wunderbar atmosphärische Miniaturen, herrlich zu lesen." Ferdinand von Schirach
"Niklas Maak ist ein begnadeter Schreiber, dem es auf wunderbare Weise gelingt, die einzelnen Biografien zu einem Roman zusammenzufügen. Er schafft es beinahe mühelos, Bilder, Stimmungen, Farben, Gerüche, vor allem aber das Lebensgefühl von vier Jahrzehnten Bundesrepublik lebendig werden zu lassen. Ich habe dieses Buch mit großer Freude gelesen." Christine Westermann, WDR 2 Bücher, 28.08.11
"Deaktivieren Sie Facebook und Twitter ... Lesen Sie lieber das "Fahrtenbuch: Roman eines Autos" von Niklas Maak. Ein Mercedes, zehn Besitzer, 40 Jahre Deutschland - es wird der Autoroman für den Mann im Herbst." Financial Times Deutschland, 09/2011
"Anhand atmosphärisch dichter Miniaturen erzählt Maak nicht nur von Menschen und ihren Träumen, Gewohnheiten und seelischen Abgründen, sondern er lässt vor den Augen des Lesers zugleich vier Jahrzehnte bundesdeutscher Geschichte vorüberziehen. Ein ausdrucksstarker Gesellschaftsroman, der vergnügliche Unterhaltung garantiert." Main-Post, 25. November 2011"Dieser Autor beweist einen auf imposante Weise unaufdringliche Reifegrad, sein charmantes wie auch intelligentes Erzählen befreit die Geschichte aus staubigen Schubladen und lässt sie so neu erblühen."
Björn Hayer, Die Berliner Literaturkritik, 12.12.11
"Niklas Maak ist ein begnadeter Schreiber, dem es auf wunderbare Weise gelingt, die einzelnen Biografien zu einem Roman zusammenzufügen. Er schafft es beinahe mühelos, Bilder, Stimmungen, Farben, Gerüche, vor allem aber das Lebensgefühl von vier Jahrzehnten Bundesrepublik lebendig werden zu lassen. Ich habe dieses Buch mit großer Freude gelesen." Christine Westermann, WDR 2 Bücher, 28.08.11
"Deaktivieren Sie Facebook und Twitter ... Lesen Sie lieber das "Fahrtenbuch: Roman eines Autos" von Niklas Maak. Ein Mercedes, zehn Besitzer, 40 Jahre Deutschland - es wird der Autoroman für den Mann im Herbst." Financial Times Deutschland, 09/2011
"Anhand atmosphärisch dichter Miniaturen erzählt Maak nicht nur von Menschen und ihren Träumen, Gewohnheiten und seelischen Abgründen, sondern er lässt vor den Augen des Lesers zugleich vier Jahrzehnte bundesdeutscher Geschichte vorüberziehen. Ein ausdrucksstarker Gesellschaftsroman, der vergnügliche Unterhaltung garantiert." Main-Post, 25. November 2011"Dieser Autor beweist einen auf imposante Weise unaufdringliche Reifegrad, sein charmantes wie auch intelligentes Erzählen befreit die Geschichte aus staubigen Schubladen und lässt sie so neu erblühen."
Björn Hayer, Die Berliner Literaturkritik, 12.12.11