Auf den Spuren eines Taugenichts. In seinem neuen Roman erzählt Klaus Modick von einer Zeit der Umbrüche, von einem jungen Mann, der sich weigert, nützlich zu sein, und seinem abenteuerlichen Roadtrip ins Offene und Ungewisse. Die Bundesrepublik in den turbulenten Siebzigern. Während an den Universitäten die Revolution geprobt und bundesweit nach den Mitgliedern der RAF gefahndet wird, sitzt ein junger Mann vor dem muffig-engen Elternhaus und trifft eine Entscheidung. Er packt ein paar Sachen, greift seine Gitarre und geht. Wenig später steht er an der Straße und reckt den Daumen in den Wind. Ohne Geld und Plan schlägt sich der selbsternannte Nichtsnutz über Wien und die Toskana nach Süden durch, trifft auf schräge Vögel, hoffnungslose Romantiker, zwielichtige Rocker, Hippies und die große Liebe, spielt als Troubadour im Batikshirt groß auf, entdeckt die magische Welt der Pilze, das unvergleichliche Licht Italiens und die unermessliche Freiheit der Straße. Unfreiwillig wird er dabei zum Protagonisten eines raffiniert eingefädelten Verwirrspiels, das die Grenze zwischen Tag und Traum auf märchenhafte Weise verschwimmen lässt ... »Fahrtwind« ist ein schillernder Roman über das Loslassen und Ausreißen, über unstillbare Sehnsucht, die Wirren der Liebe, den Rausch und die Kraft der Musik. Kunstvoll und einfühlsam porträtiert Klaus Modick einen modernen Taugenichts, der sich mit Witz, Ironie und Fantasie den gesellschaftlichen Konventionen und Zwängen seiner Zeit widersetzt. Und Eichendorff winkt aus der Ferne.
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»Er kann von sich absehen und sich dafür in seine Figuren versetzen, um deren Zeit in detailreichen Tableaus entstehen zu lassen, vorzugsweise aus ihren eigenen Worten und Werten.« Bernd Eilert FAZ 20210503
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Kristina Maidt-Zinke nutzt Klaus Modicks Taugenichts-Adaption vor allem dazu, mal wieder bei Eichendorff reinzuschauen. Modicks Text selbst, ein Taugenichts der 1970er auf Kiff- und Tramptour gen Italien, vermag die Rezensentin nur teilweise zu überzeugen. Etwas zu einfach macht es sich der Autor mit seiner Umdichtung inklusive Brinkmann-Parodie in der Villa Massimo, meint sie. Weder als Roadtrip noch als Handreichung für die Jugend taugt das Buch ihr so richtig, für ein "Original und Fälschung"-Spiel aber durchaus, meint sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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