Seltene Einblicke in die Berliner Wagenburgen Kein Wasseranschluss, keine Heizung, aber bedingungslose Freiheit: So sieht der Alltag der 1990er Jahre in den Berliner Wagenburgen aus. Heute gibt es nur noch wenige dieser autonomen Siedlungen - verdrängt wurden die alternativen Lebenskonzepte durch die Gentrifizierung der Stadt. Ihre Bewohner_innen lassen sich nur ungern ablichten. Ralf Marsault (geb. 1957 in Angers, Frankreich; lebt und arbeitet in Paris), der selbst Teil dieser Gemeinschaft war, ist dies gelungen. Er dokumentierte über zehn Jahre den Alltag und das Leben in der "Kreuzdorf Wagenburg" in Berlin. Der Künstler zeigt in seinem Buch, wie ein Leben fernab von "nine-to-five", von Eigenheim und Besitz ausgesehen hat. Attribute, die Berlin zu dem Sehnsuchtsort gemacht haben, der er heute ist. Der promovierte Kulturanthropologe Marsault thematisiert damit ein Stück der Stadtgeschichte, in der es nicht um Geld, Macht oder Ruhm geht, sondern um alternative Lebenskonzepte,aus denen wir heute wieder etwas lernen können. Den Text schrieb Héléna Bastais. Mit einem Vorwort von Élisabeth Lebovici.