Eine Welt der Unterdrückung. Rachegefühle, die durch falsche Anschuldigungen genährt werden. Und Hass, dem eine grenzenlose Liebe entgegentritt. Dies ist die Geschichte von Day und June. Getrennt sind sie erbitterte Gegner, aber zusammen sind sie eine Legende! Der unbändige Wunsch nach Rache führt June auf Days Spur. Sie, ausgebildet zum Aufspüren und Töten von Regimegegnern, erschleicht sich sein Vertrauen. Doch Day, der meistgesuchte Verbrecher der Republik, erweist sich als loyal und selbstlos - angetrieben von einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn. June beginnt, die Welt durch seine Augen zu sehen. Ist Day tatsächlich der Mörder ihres Bruders? Fast zu spät erkennt June, dass sie nur eine Spielfigur in einem perfiden, verräterischen Plan ist.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2012IM DOPPELPACK
Hunger nach
Freiheit
Day ist fünfzehn und lebt seit fünf Jahren auf der Straße. Er ist der meistgesuchte Verbrecher, da er die „Republik“ sabotiert. Zum Beispiel zerstört er Motoren von Kriegsluftschiffen oder dringt unerlaubt in Quarantäne-Zonen ein, um den dort lebenden Menschen Essen zu bringen. Trotz großer Anstrengungen ist es der Militärregierung bisher nicht gelungen, ihn zu fassen. Dann gibt es noch die gleichaltrige June, die als Wunderkind gilt, da sie als einzige die Höchstpunktzahl beim „Großen Test“ erreicht hat. Diesem Test müssen sich alle zehnjährigen Kinder unterziehen. Diejenigen, die bei dieser Prüfung durchfallen, wie zum Beispiel Day, werden in Arbeitslager gebracht – das sagt man zumindest den Eltern. June, als Elite-Soldatin ausgebildet, hat eine persönliche Rechnung mit Day zu begleichen: Sie glaubt, dass er ihren Bruder bei einem Einbruch in ein Krankenhaus getötet hat. June tarnt sich als Straßenmädchen und verliebt sich dabei in einen Jungen, der sich zu ihrem großen Entsetzen als Day herausstellt! Dann überschlagen sich die Ereignisse. June liefert Day aus. Als er hingerichtet werden soll, bricht ein Aufstand aus, denn Day wird von vielen verehrt. Junes Freunde stellen sich als Feinde heraus; sie befreit den gefangenen Day und tut sich im Kampf gegen die menschenverachtenden Machthaber mit ihm zusammen. Weil sie beide sehr mutig und intelligent sind, werden sie zur Legende.
Der im Jahr 2130 in Los Angeles spielende Auftakt einer Trilogie wurde von Marie Lu geschrieben, einer 28-jährigen Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln. Es ist ihr erstes Buch. Noch bevor es erschien, wurden bereits die Filmrechte verkauft. Das Buch ist wirklich sehr spannend. Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte aus zwei gegensätzlichen Perspektiven – June als Regierungstreue und Day als Rebell – geschildert wird. Leider erscheint der zweite Teil erst im September 2013, dann findet Day hoffentlich seinen todkranken, kleinen Bruder. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Reihe zum Bestseller wird.
DAVID STUMPF (13 JAHRE)
Die Leute in den Slums arbeiten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Kraftwerken oder an Wasserturbinen. Diejenigen, deren Gene nicht willkommen sind, werden aussortiert und als menschliche Versuchstiere missbraucht. Es ist eine dunkle Welt, in der sich die beiden Helden bewegen. Day lebt im Untergrund, auf ihn ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Schon der Anfangssatz schreckt auf: „Meine Mutter glaubt, dass ich tot bin.“ Day ist so eine Art Robin Hood; ein edler Junge, der für die Entrechteten kämpft und seine Waffen selbst bastelt, zum Beispiel eine Schleuder aus PVC-Schläuchen, aber niemals vorsätzlich einen Menschen töten würde. June dagegen ist ganz auf den Kurs des Unrechtsregimes gepolt und genießt als Elite-Studentin alle Privilegien. Beide Ich-Erzähler sind clever, in tiefer Liebe zu ihren Familien verbunden und eigensinnig. Nachdem June Day gefangen genommen hat, wird sie als Star gefeiert. Doch da haben sich in ihr längst Zweifel eingenistet.
Seit ihrem vierzehnten Lebensjahr – also ihr halbes Leben lang – schreibt die Autorin an dieser Geschichte, die Dystopie und Romantasy in sich vereint. Es geht darum, wie man in einer düsteren Gesellschaft bestehen, wenn der Hunger nach Freiheit unbändig wird. Doch müssen die beiden Hauptpersonen von so unglaublicher Schönheit, die Liebesszenen so zuckrig und die Kampfszenen so brutal sein? Am Ende schlagen die Wellen buchstäblich hoch. Ein verhängnisvoller Brüdertausch findet statt und eine neue Mission beginnt. Eben veritables Lesefutter: zum Mitfiebern, Schwelgen und Träumen.
VERENA HOENIG
Marie Lu: Legend – Fallender Himmel. Aus dem Amerikanischen von Sandra Knuffinke und Jessika Komina. Loewe 2012. 367 Seiten, 17,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Hunger nach
Freiheit
Day ist fünfzehn und lebt seit fünf Jahren auf der Straße. Er ist der meistgesuchte Verbrecher, da er die „Republik“ sabotiert. Zum Beispiel zerstört er Motoren von Kriegsluftschiffen oder dringt unerlaubt in Quarantäne-Zonen ein, um den dort lebenden Menschen Essen zu bringen. Trotz großer Anstrengungen ist es der Militärregierung bisher nicht gelungen, ihn zu fassen. Dann gibt es noch die gleichaltrige June, die als Wunderkind gilt, da sie als einzige die Höchstpunktzahl beim „Großen Test“ erreicht hat. Diesem Test müssen sich alle zehnjährigen Kinder unterziehen. Diejenigen, die bei dieser Prüfung durchfallen, wie zum Beispiel Day, werden in Arbeitslager gebracht – das sagt man zumindest den Eltern. June, als Elite-Soldatin ausgebildet, hat eine persönliche Rechnung mit Day zu begleichen: Sie glaubt, dass er ihren Bruder bei einem Einbruch in ein Krankenhaus getötet hat. June tarnt sich als Straßenmädchen und verliebt sich dabei in einen Jungen, der sich zu ihrem großen Entsetzen als Day herausstellt! Dann überschlagen sich die Ereignisse. June liefert Day aus. Als er hingerichtet werden soll, bricht ein Aufstand aus, denn Day wird von vielen verehrt. Junes Freunde stellen sich als Feinde heraus; sie befreit den gefangenen Day und tut sich im Kampf gegen die menschenverachtenden Machthaber mit ihm zusammen. Weil sie beide sehr mutig und intelligent sind, werden sie zur Legende.
Der im Jahr 2130 in Los Angeles spielende Auftakt einer Trilogie wurde von Marie Lu geschrieben, einer 28-jährigen Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln. Es ist ihr erstes Buch. Noch bevor es erschien, wurden bereits die Filmrechte verkauft. Das Buch ist wirklich sehr spannend. Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte aus zwei gegensätzlichen Perspektiven – June als Regierungstreue und Day als Rebell – geschildert wird. Leider erscheint der zweite Teil erst im September 2013, dann findet Day hoffentlich seinen todkranken, kleinen Bruder. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Reihe zum Bestseller wird.
DAVID STUMPF (13 JAHRE)
Die Leute in den Slums arbeiten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Kraftwerken oder an Wasserturbinen. Diejenigen, deren Gene nicht willkommen sind, werden aussortiert und als menschliche Versuchstiere missbraucht. Es ist eine dunkle Welt, in der sich die beiden Helden bewegen. Day lebt im Untergrund, auf ihn ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Schon der Anfangssatz schreckt auf: „Meine Mutter glaubt, dass ich tot bin.“ Day ist so eine Art Robin Hood; ein edler Junge, der für die Entrechteten kämpft und seine Waffen selbst bastelt, zum Beispiel eine Schleuder aus PVC-Schläuchen, aber niemals vorsätzlich einen Menschen töten würde. June dagegen ist ganz auf den Kurs des Unrechtsregimes gepolt und genießt als Elite-Studentin alle Privilegien. Beide Ich-Erzähler sind clever, in tiefer Liebe zu ihren Familien verbunden und eigensinnig. Nachdem June Day gefangen genommen hat, wird sie als Star gefeiert. Doch da haben sich in ihr längst Zweifel eingenistet.
Seit ihrem vierzehnten Lebensjahr – also ihr halbes Leben lang – schreibt die Autorin an dieser Geschichte, die Dystopie und Romantasy in sich vereint. Es geht darum, wie man in einer düsteren Gesellschaft bestehen, wenn der Hunger nach Freiheit unbändig wird. Doch müssen die beiden Hauptpersonen von so unglaublicher Schönheit, die Liebesszenen so zuckrig und die Kampfszenen so brutal sein? Am Ende schlagen die Wellen buchstäblich hoch. Ein verhängnisvoller Brüdertausch findet statt und eine neue Mission beginnt. Eben veritables Lesefutter: zum Mitfiebern, Schwelgen und Träumen.
VERENA HOENIG
Marie Lu: Legend – Fallender Himmel. Aus dem Amerikanischen von Sandra Knuffinke und Jessika Komina. Loewe 2012. 367 Seiten, 17,95 Euro.
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"Zum Mitfiebern, Schwelgen und Träumen." Süddeutsche Zeitung "Dieser Stoff, der nicht besonders neu klingt, wird hochwertig aufbereitet. Wann kommen endlich Teil 2 und 3?!" Wiener Zeitung "Legend - Fallender Himmel ist das erste Buch einer geplanten Trilogie und das spannende Debüt der in Shanghai geborenen Amerikanerin Marie Lu." Augsburger Allgemeine "Deutlich politischer und gesellschaftskritischer als der Durchschnitt der Dystopien." Eselsohr "Ein spannendes Buch." Nautilus "So furchtlos die Helden sind, so kühn wird die Geschichte erzählt. Gleich der erste Satz knallt." Rheinische Post "In den USA war der erste Teil der Legend-Trilogie schon vor Veröffentlichung der meist erwartete Roman. Und tatsächlich wird Marie Lus Debüt den Erwartungen durchaus gerecht. Man darf gespannt sein, ob auch die Fortsetzung die Qualität hält und durch ein hohes Erzähltempo und eine tiefgründige Darstellung der Charaktere besticht." Unicum "Dystopien sind im Trend - und diese Geschichte lässt Leser die Faszination der düsteren Zukunftsvisionen verstehen. Atemlos spannend, bewegend und nicht gerade zimperlich wird hier mit den ganz großen Themen jongliert." Stiftung Lesen Herbst 2012 "Ein packender Pageturner und ein fulminanter Auftakt einer Trilogie. Great!" Bangerang "Actiongeladene Romanze." Topic "Legend wird dem Hype nicht nur gerecht, es verdient ihn." New York Times "Lus dystopische Erzählung ist auf dem besten Weg, eine echte Legende zu werden." USA Today "Legend ist ein mitreißender Pageturner für alle Leser." Los Angeles Times "Lus Debüt ist eine Wucht!" Publishers Weekly "Diese Romeo-und-Julia-Geschichte ist actionreich, romantisch und auch ein bisschen gesellschaftskritisch." börsenblatt "Ein furioser Auftakt" Mindener Tageblatt "Vom ersten Satz an spannend und sehr temporeich" Jurybegründung Leipziger Lesekompas "Sehr spannend." Celina Kuhn, die-blaue-seite.de Ausgezeichnet mit dem Leipziger Lesekompass 2013
Dieser Roman verrät schon durch seinen Titel, dass die Handlung ort- und zeitlos, also eine Legende sein will, auch wenn durch einige Hinweise die Vereinigten Staaten von Amerika Vergangenheit sind, und die neue Republik Amerika durch einen Bürgerkrieg entzweit ist und sich in ständigen Kämpfen mit den angrenzenden Kolonien befindet. Das Leben für die Bürger, die in verschiedene Klassen eingeteilt sind, ist für die Privilegierten durchaus angenehm, aber für die Nichtprivilegierten hart und grausam. Das wird ganz schnell deutlich durch die Tatsache, dass der Ausbruch einer schrecklichen Seuche zwar heilbar ist, aber nur für diejenigen Bürger, die zu den Wohlhabenden gehören. Das Mädchen June hat das Glück, als Mitglied einer angesehenen Militärfamilie zu dieser Schicht zu gehören. Sie ist hochintelligent und deshalb in der Militärakademie, an der sie ausgebildet wird, als Unruhestifterin verrufen, weil sie viele Anweisungen hinterfragt. Aber sie steht voll und ganz zu den Forderungen ihrer Klasse, die Ordnung der Klassengesellschaft aufrecht zu erhalten, und wenn es sein muss, die Gegner des Regimes aufzuspüren und zu töten. Als dann ihr Bruder bei einem Militäreinsatz getötet wird, erkennt sie in ihrem Gefühlschaos nur das Bedürfnis nach Rache und nimmt den Auftrag an, den angeblichen Terroristen Day aufzuspüren. Als Straßenkind getarnt, trifft June schließlich auf Day, der aber natürlich ganz anders ist, als sie sich das vorgestellt hat: Er ist zwar tatsächlich ein Rebell, aber er hat bei keiner seiner Aktionen jemals einen Menschen getötet. Weil die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt wird, bekommt man einen guten Einblick in die sehr unterschiedlichen familiären Hintergründe der beiden und die daraus entstandenen Gedankenmuster, in denen sie sich bewegen. Der Sympathieträger ist zunächst eindeutig Day, der kein Jasager ist, sondern sich Gedanken um die Zukunft des Landes macht, die Gefahr der diktatorischen Regierung erkennt und in Sorge um seine Familie ständig sein Leben riskiert. June hingegen verkörpert das typische Beispiel einer erfolgsverwöhnten und superintelligenten rationalen jungen Frau, die sich noch nie für die Belange anderer Menschen, geschweige denn für Mitglieder der ärmeren Bevölkerung interessiert hat. Doch das verändert sich durch die Beziehung zu Day gewaltig, und es ist außerordentlich spannend zu verfolgen, wie sie nun ihre Klugheit und ihre Privilegien einsetzt, als es darum geht, Day aus den Fängen des Regimes zu befreien und ihn vor seiner Hinrichtung zu bewahren. Dieses Buch ist eine wirkliche Überraschung im Meer der Fantasy- und Mystery-Titel, denn es kann getrost als Politthriller oder auch als Ethiklegende für junge Menschen bezeichnet werden. Und es ist beruhigend, dass es solche Bücher gibt, die Fragen stellen, wie man sich in der Realität verhalten könnte, falls man plötzlich mit einer solchen Situation konfrontiert werden sollte. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)