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Wir haben es mit eigenen Augen gesehen und können uns genau erinnern: an den Unfall oder den ersten Schultag. Die Ampel war grün und die Schultüte blau. Wir können die Bilder aus unserem Gedächtnis abrufen wie aus einem zeitlosen Archiv -- und trauen in der Regel unserem Gedächtnis. Aber es gibt Fotos, die eine rote Ampel und eine grüne Schultüte zeigen.
Solche falschen Erinnerungen führen die Gedächtnisforscher Sina Kühnel und Hans J. Markowitsch in ihrem spannenden Sachbuch wie Indizien auf, die uns überraschende Seiten unseres Gedächtnisses aufzeigen, das sich ständig verändert, durch neue Erfahrungen, durch Lernen und manchmal allein dadurch, dass wir über Erinnerungen nachdenken.
Die Sünden des Gedächtnisses -- von Vergessen bis Umdeuten von Ereignissen -- sind Thema dieses Sachbuches von Sina Kühnel und Hans Markowitsch, die an den falschen Erinnerungen die Funktionsweise und den richtigen Gebrauch unseres Gedächtnisses verdeutlichen. Auf anregende und verständliche Weise, sogar zum Entspannen, denn Stress -- das ist ein spannendes neues Ergebnis aus der Hirnphysiologie -- ist Gift für genaues Erinnern.
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