Die Debatte um therapieinduzierte 'falsche Erinnerungen an sexuellen Missbrauch' hat politisch-weltanschauliche, fachlich-praktische und wissenschaftliche Seiten, die schwer voneinander zu trennen sind, da es sich um ein extrem emotional aufgeladenes Feld gesellschaftlicher Auseinandersetzung handelt. Die Studie aus dem Jahr 2000 analysiert Diskursbeiträge, die zum damaligen Zeitpunkt innerhalb der deutschsprachigen Debatte wortführend waren und Wissenschaftlichkeit beanspruchten. Wesentliche Thesen zu tatsächlichem Vorkommen sowie Ausmaß und Folgen therapieinduzierter falscher Erinnerungen, zu ihren Entstehungsfaktoren und zur Wissenschaftlichkeit der gegnerischen Positionen werden einer detaillierten Trugschlussanalyse unterzogen. Durch das gewählte Verfahren ist die Studie zugleich eine wissenschaftstheoretische Arbeit.