Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Platons Spätdialog Theätet behandelt die Frage Was ist Wissen? . Die Dialogpartner Sokrates und Theätet besprechen, prüfen und verwerfen bei der Untersuchung dieser Frage drei Thesen:
1.Wissen ist Wahrnehmung
2.Wissen ist wahre Meinung
3.Wissen ist wahre begründete Meinung
Wenn der Vorschlag gemacht wird, dass es sich bei Wissen (beziehungsweise Erkenntnis) um wahre Meinung handelt, stellt sich die Frage Was ist falsche Meinung ?
Sokrates und sein Gesprächspartner Theätet gehen davon aus, dass es solches falsches Meinen gibt. Zu ersehen ist dies schon aus der Art und Weise, wie die Frage formuliert ist: Mich beunruhigt jetzt und auch sonst oft, und es bringt mich in große Verlegenheit mir selbst und einem anderen gegenüber, dass ich nicht erklären kann, was das eigentlich für ein Zustand in uns ist und wie er zustande kommt. (187d)
An anderer Stelle wir dies noch einmal explizit ausgesprochen: Sokrates: [ ] Behaupten wir, dass es jeweils eine falsche Meinung gibt [ ]? Theätet: Ja, das behaupten wir. (187e)
Es wird also keineswegs daran gezweifelt, dass falsche Meinung möglich sei. Dennoch soll zu erklären versucht werden, wie diese zustande kommen kann.
Die anschließende Untersuchung ist für den späteren Verlauf des Theätet nicht von Bedeutung- es handelt sich um einen Exkurs, für dessen Ausführung nicht nur Muße, sondern vor allen Dingen innere Gründe ausschlaggebend sind.
Entscheidend für die Ausführung ist auch die Tatsache, dass philosophische Wahrheit nicht das Wahre an sich ist, sondern zugleich die Auflösung des Falschen. Um zu einer richtigen Meinung zu gelangen, muss also erst die falsche Meinung bestimmt und überwunden werden oder wie Spinoza es ausdrückt: Est enim verum index sui et falsi.
Wie also löst die richtige Meinung die ihr entgegenstehende falsche auf, beziehungsweise: Wie korrigiert sie sie?
Insgesamt werden fünf Erklärungsversuche für falsche Meinung angetreten.
Gleich zu Beginn dieser Untersuchung aber treten unerwartete Schwierigkeiten auf, weil die ersten drei Argumente, die Sokrates gegen die Annahme falscher Meinung ins Feld führt, auf fehlerhaften Prämissen beruhen.
Der vierte und der fünfte Erklärungsversuch- das Gleichnis vom Wachsblock und das Gleichnis vom Taubenschlag- sollen Abhilfe schaffen. Alleine auch hier tun sich Hindernisse auf, so dass Platons Bemühungen, falsche Meinung zu beschreiben weitgehend scheitern.
Im Folgenden sollen die von Platon behandelten Ansätze näher untersucht werden. Hierbei wird auf Schwachpunkte seiner Untersuchung aufmerksam gemacht werden; überdies hinaus interessiert aber auch die Frage, welche positiven Ansätze zur Beschreibung falscher Meinung der Theätet bereits enthält. Ein Überblick über seinen direkt anschließenden Dialog Sophistes , in welchem eine solche Beschreibung entsprechend gelungen ist, soll in diesem Zusammenhang Aufschluss gebe
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1.Wissen ist Wahrnehmung
2.Wissen ist wahre Meinung
3.Wissen ist wahre begründete Meinung
Wenn der Vorschlag gemacht wird, dass es sich bei Wissen (beziehungsweise Erkenntnis) um wahre Meinung handelt, stellt sich die Frage Was ist falsche Meinung ?
Sokrates und sein Gesprächspartner Theätet gehen davon aus, dass es solches falsches Meinen gibt. Zu ersehen ist dies schon aus der Art und Weise, wie die Frage formuliert ist: Mich beunruhigt jetzt und auch sonst oft, und es bringt mich in große Verlegenheit mir selbst und einem anderen gegenüber, dass ich nicht erklären kann, was das eigentlich für ein Zustand in uns ist und wie er zustande kommt. (187d)
An anderer Stelle wir dies noch einmal explizit ausgesprochen: Sokrates: [ ] Behaupten wir, dass es jeweils eine falsche Meinung gibt [ ]? Theätet: Ja, das behaupten wir. (187e)
Es wird also keineswegs daran gezweifelt, dass falsche Meinung möglich sei. Dennoch soll zu erklären versucht werden, wie diese zustande kommen kann.
Die anschließende Untersuchung ist für den späteren Verlauf des Theätet nicht von Bedeutung- es handelt sich um einen Exkurs, für dessen Ausführung nicht nur Muße, sondern vor allen Dingen innere Gründe ausschlaggebend sind.
Entscheidend für die Ausführung ist auch die Tatsache, dass philosophische Wahrheit nicht das Wahre an sich ist, sondern zugleich die Auflösung des Falschen. Um zu einer richtigen Meinung zu gelangen, muss also erst die falsche Meinung bestimmt und überwunden werden oder wie Spinoza es ausdrückt: Est enim verum index sui et falsi.
Wie also löst die richtige Meinung die ihr entgegenstehende falsche auf, beziehungsweise: Wie korrigiert sie sie?
Insgesamt werden fünf Erklärungsversuche für falsche Meinung angetreten.
Gleich zu Beginn dieser Untersuchung aber treten unerwartete Schwierigkeiten auf, weil die ersten drei Argumente, die Sokrates gegen die Annahme falscher Meinung ins Feld führt, auf fehlerhaften Prämissen beruhen.
Der vierte und der fünfte Erklärungsversuch- das Gleichnis vom Wachsblock und das Gleichnis vom Taubenschlag- sollen Abhilfe schaffen. Alleine auch hier tun sich Hindernisse auf, so dass Platons Bemühungen, falsche Meinung zu beschreiben weitgehend scheitern.
Im Folgenden sollen die von Platon behandelten Ansätze näher untersucht werden. Hierbei wird auf Schwachpunkte seiner Untersuchung aufmerksam gemacht werden; überdies hinaus interessiert aber auch die Frage, welche positiven Ansätze zur Beschreibung falscher Meinung der Theätet bereits enthält. Ein Überblick über seinen direkt anschließenden Dialog Sophistes , in welchem eine solche Beschreibung entsprechend gelungen ist, soll in diesem Zusammenhang Aufschluss gebe
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