Schmucke Insel
Zum Inhalt:
In einem exklusiven Schmuckgeschäft wird die Leiche des Verkäufers gefunden: Ein fast überirdisch schöner, arabischer Mann mit Smaragden in den eingedrückten Augenhöhlen. Die Polizei von Sylt beginnt mit der Aufklärung des Mordes, unterstützt von einer Staatsanwältin,
die noch nicht weiß, dass ihre Familie in den Mord verwickelt ist. Und die Familie des Toten – ein…mehrSchmucke Insel
Zum Inhalt:
In einem exklusiven Schmuckgeschäft wird die Leiche des Verkäufers gefunden: Ein fast überirdisch schöner, arabischer Mann mit Smaragden in den eingedrückten Augenhöhlen. Die Polizei von Sylt beginnt mit der Aufklärung des Mordes, unterstützt von einer Staatsanwältin, die noch nicht weiß, dass ihre Familie in den Mord verwickelt ist. Und die Familie des Toten – ein libanesischer Clan aus Berlin – macht sich auf, das Verbrechen auf ihre ganz eigene Art zu vergelten.
Mein Eindruck:
Ehley gelingt es sehr gut, Lokalkolorit einzufangen. Viele bekannte touristische Plätze finden Erwähnung, Urlaubsfreude kommt auf, obwohl die Morde nichts beim Krimileser zu wünschen übrig lassen. Das Personal bietet eine schöne Abwechslung: Erstens ist es nett ausgesucht; Polizisten, Staatsanwältin und Journalist ermitteln gemeinsam, die typischen Probleme außerhalb von kleineren Scharmützeln an der Liebesfront gibt es nicht. Der Fall selbst hat Tiefe und mischt wunderbar alte Motive mit neuen Anforderungen an der Multi-Kulti-Front. Die Aufklärung hat zwar ein paar eher unkonventionelle Momente, - aber wenn ein Genre das darf, dann der Heimatkrimi. Trotzdem rauscht die Geschichte nicht völlig in das Klamaukige ab, das Team ist gut aufeinander eingespielt, Verdächtige, Täter und Opfer wirken glaubwürdig, der Tathergang ist nachvollziehbar und die Personen machen eine Entwicklung durch. Für einen relativ kurzen Krimi (300 Seiten) hat die Autorin damit Einiges geleistet. Dazu bringt sie ihre Geschichte zu einem guten Ende und bedankt sich höflich für die Unterkunft im Roman erwähnten Hotel – Schleichwerbung war nie sympathischer. Einzig die zu oft als auflockerndes Stilmittel benutzten Gedanken zu Essen, Alkohol und Pfunden nervte, ein entspannter Umgang mit Nahrung und Genuss wäre wünschenswert gewesen.
Mein Fazit:
Ein schöner Krimi für Sylt-Liebhaber und solche, die es werden wollen