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Wenn von der Familie die Rede ist, geht es um Verhaltensweisen und um Normen. Ihr Wechselspiel beeinflusst in allen Lebensphasen die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern. Das ausdifferenzierte Recht und seine Auslegung nehmen mehr oder weniger direkt Einfluss auf das familiale Leben. Umgekehrt bieten soziologische Analysen Bezugspunkte für geSetzgeberische Arbeiten und für die Rechtssprechung, insbesondere dann, wenn dabei die Anwendung von Normen und deren Rechtswirklichkeit mitbedacht wird. Untersuchungen wie diese zur Wirkung des Rechts sind darum ein Beitrag zur Soziologie der Familie.…mehr

Produktbeschreibung
Wenn von der Familie die Rede ist, geht es um Verhaltensweisen und um Normen. Ihr Wechselspiel beeinflusst in allen Lebensphasen die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern. Das ausdifferenzierte Recht und seine Auslegung nehmen mehr oder weniger direkt Einfluss auf das familiale Leben. Umgekehrt bieten soziologische Analysen Bezugspunkte für geSetzgeberische Arbeiten und für die Rechtssprechung, insbesondere dann, wenn dabei die Anwendung von Normen und deren Rechtswirklichkeit mitbedacht wird. Untersuchungen wie diese zur Wirkung des Rechts sind darum ein Beitrag zur Soziologie der Familie. Die allgemeine Fragestellung lautet, in welcher Weise, mit welchen Wissensbeständen und normativen Vorstellungen familiale Generationenbeziehungen in rechtsförmigen Verfahren beeinflusst und verändert werden. Diese Frage wurde in zwei Teilprojekten bearbeitet: der Regulation der Pflegekindschaft durch jugendamtliche und richterliche Akteure und der sozialamtlichen und richterlichen Regulation von Unterhaltsverpflichtungen erwachsener Kinder gegenüber ihren pflegebedürftigen Eltern. Bei der Pflegekindschaft gemäß 33 KJHG handelt es sich um eine stationäre Hilfe im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. Hier war es von besonderem Interesse, die Veränderungen im Regulationsprozess seit Inkrafttreten des Kinder- und JugendhilfegeSetzes zu evaluieren und das Spektrum der sozialpädagogischen Handlungsorientierungen zu beleuchten, vor deren Hintergrund die normativen Vorgaben interpretiert werden. Hinsichtlich der Unterhaltsverpflichtungen wurden die Rechtsvorstellungen und Rechtspraktiken der betroffenen bzw. Norm umSetzenden Akteure analysiert, die in den Verfahren von Belang sind. Es handelt sich um das Verwaltungsverfahren im Sozialamt und um das zivilgerichtliche Verfahren, wenn es zu einer Klage von Seiten des Sozialamtes kommt, weil unterhaltspflichtige Kinder Unterhaltszahlungen verweigern. Im Mittelpunkt standen dabei die Veränderungen der tatsächlichen Regulation des Elternunterhalts im Rahmen eines seit langer Zeit weitgehend unveränderten Normengeflechts ( 1601 f. BGB). In beiden Verfahren interessierten insbesondere die Spielräume der Rechtsanwendung, die durch die Akteure ausgehandelt werden.
Autorenporträt
Hans Hoch ist Privatdozent an der Universität Konstanz und lehrt an der Fachhochschule Freiburg. Kurt Lüscher ist Professor emeritus für Soziologie der Universität Konstanz, wo er den Forschungsschwerpunkt "Gesellschaft und Familie" leitete.
Rezensionen
"Die Autoren haben mit ihrer breit angelegten Untersuchung einen wertvollen, weiterführenden Beitrag zur Soziologie der Familie und zur Anerkennung familiärer Transferleistungen erbracht." Fam RZ - Zeitschrift für das gesamte Familienrecht Letztes Jahr ist eine umfangreiche Studie von Konstanzer WissenschaftlerInnen im Bereich Rechtssoziologie erschienen. Unter anderem untersuchten Hans Hoch und Kurt Lüscher in Zusammenarbeit mit Jutta Eckert-Schirmer und Frank Ziegler, nach welchen Handlungskonzepten Pflegeverhältnisse geregelt werden. Die Resultate sind interessant und sollen sowohl für den GeSetzgeber wie für die AkteurInnen Grundlagen zur Weiterentwicklung bieten. (Netz - Zeitschrift für Pflegekinderwesen, 01/ Januar 2003)