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Vladimir Zarev, den nicht nur Dimitré Dinev als einen der wichtigsten Autoren in Bulgarien ansieht, erzählt im Roman "Familienbrand" die Familiengeschichte der Weltschevs. Petruniza, die Witwe des alten Assen Weltschev, lebt mit ihren fünf Kindern in Widin, einer verschlafenen Kleinstadt am Unterlauf der Donau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird auch Widin in den Strom der Politik gerissen; in diesen unruhigen Zeiten suchen die Brüder Weltschev ihr Glück auf unterschiedliche Weise: Panto macht Karriere als Bankier, Ilija als Fabrikant und Ausbeuter. Christo, der sich für den Sozialismus…mehr

Produktbeschreibung
Vladimir Zarev, den nicht nur Dimitré Dinev als einen der wichtigsten Autoren in Bulgarien ansieht, erzählt im Roman "Familienbrand" die Familiengeschichte der Weltschevs. Petruniza, die Witwe des alten Assen Weltschev, lebt mit ihren fünf Kindern in Widin, einer verschlafenen Kleinstadt am Unterlauf der Donau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird auch Widin in den Strom der Politik gerissen; in diesen unruhigen Zeiten suchen die Brüder Weltschev ihr Glück auf unterschiedliche Weise: Panto macht Karriere als Bankier, Ilija als Fabrikant und Ausbeuter. Christo, der sich für den Sozialismus begeistert, wird zum Helden wider Willen, und Jordan will eine Kirche bauen, einen Ort der Buße, doch es wird eine Raststätte, ein Ort der Muße für Sünder aller Art. Die Zukunft aber, die kann nur Jonka erkennen, die als Einzige in der Familie hellseherische Fähigkeiten hat. Ein großes Epos aus Bulgarien im 20. Jahrhundert.
Autorenporträt
Vladimir Zarev, geboren 1947 in Sofia, Autor von insgesamt fünfzehn Romanen, Erzählbänden und Sachbüchern. Auf Deutsch erschien 2007 der Roman Verfall und 2009 bei Deuticke als erster Teil der "Weltschev"-Trilogie der Roman Familienbrand.

Thomas Frahm, geboren 1961 in Duisburg, Autor von Lyrik, Kurzprosa und Bulgarien-Essays, lebt seit 2000 als Übersetzer in Sofia.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Bei diesem Autor würde Judith Leister gerne einmal einen Blick in die Schubladen werfen. Die Chancen, auf einen großen Roman zu stoßen, erscheinen ihr alles andere als schlecht. Leisters Neugier rührt von einer Lektüre her, die ihr die Geschichte eines Familienfluchs in einer bulgarischen Kleinstadt um 1900 als sprachlich überbordendes (vital und elegant übersetztes) Epos serviert - garniert mit dem "Wetterleuchten" der großen Ideologien des frühen 20. Jahrhunderts. Dass Vladimir Zarevs 30 Jahre alter Roman die mythische Vorgeschichte Bulgariens beschwört, anstatt den Sozrealismus, macht Autor und Buch der Rezensentin sympathisch. Ebenso die groteske Komik und das Gogol'sche Personal. Ein Meisterwerk und zu Recht ein Kultbuch, findet Leister.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein grandioses Werk. Familienbrand besticht durch seine Fülle, sein Tempo, seine erzählerische Energie, das ornamentale Beiwerk und durch das ungebrochene Vertrauen in die Möglichkeit, eine Epoche in ihrer Totalität literarisch zu bewältigen, zu einer Zeit, da die meisten westlichen Schriftsteller dieses Vertrauen längst verloren hatten." Thomas Rothschild, Die Presse, 28.03.2009

"Eine Entdeckung!" Stern, 30.07.2009

"Dem großartigen bulgarischen Schriftsteller Vladimir Zarev verdanken wir den repräsentativsten Wende-Roman des Balkan-Landes. ... 'Familienbrand' ist ein hochsinnliches Buch voller sprachlicher Ausschweifungen, vergleichs- und metaphernselig überdies, wie man es in der westlichen Literatur der letzten Jahrzehnte nicht mehr erlebt hat."
Martin Ebel, Literarische Welt, 24.04.2010

"Vladimir Zarev gilt zu Recht als einer der wichtigsten Erzähler Südosteuropas. 'Familienbrand' bietet eine beeindruckende Fülle von Stimmungen und Ideendebatten, von romanesken Exempeln der möglichen Bestimmungen des Menschen."
Klaus Zeyringer, Der Standard, 02.05.2009

"Vladimir Zarev ist eine Ausnahmeerscheinung in der bulgarischen Literatur. 'Familienbrand' erinnert mit seiner grotesken Komik und den vielen merkwürdigen Typen an Gogol, gerade in den Dialogen zwischen dem Studenten Assen und seinem skeptischen Professor, auch an den Moraldiskurs eines Dostojewski. Die überbordende Sprache hat Thomas Frahm in ein so vitales wie elegantes Deutsch übertragen."
Judith Leister, Neue Zürcher Zeitung, 16.06.2009
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