Will man in fremden Kulturen leben, ihre Familienstrukturen verstehen oder gar eine christliche Ehe- und Familienlehre einführen, bedarf es eines gründlichen Studiums der überlieferten Familienstrukturen und Interaktionsmuster. Nur so kann einem ethnozentrischen theologischen Ansatz vorgebeugt werden. Der Autor hat während seiner zahlreichen Aufenthalte in Indien die aktuell vorliegenden Familienstrukturen unter Hindus und unter den Ureinwohnern studiert. Seine besondere Aufmerksamkeit galt zwei ethnischen Minderheiten in Indien. Die eine rechnet ihre Abstammung patrilinear, also durch die Linie des Vaters, die andere rechnet matrilinear, also durch die Linie der Mutter. Da beide Ethnien vom Animismus zum Christentum konvertierten, suchten die indigenen Pastoren nach einem Muster für eine christliche Ehe- und Familienlehre in ihren Gemeinden und baten den Autor, ihnen dabei zu helfen. Mit Fallstudien und einem standardisierten Fragebogen entwirft der Autor am Beispiel seiner zwei Wahlethnien ein Modell zur Erforschung von Familienstrukturen und Interaktionsmuster, das generell für fremde Kulturen angewandt werden kann. Darüber hinaus macht er Vorschläge, wie eine christliche Ehe- und Erziehungslehre kontextualisiert werden kann. Dieses Buch ist eine große Hilfe für alle, die Familien in fremden Kulturen verstehen und helfen wollen.