Unter den chinesischen Künstlern von heute steht Fang Lijun aufgrund seiner eingängigen Glatzkopf-Bilder im Zentrum. Bereits 1993 hatte ihn das New York Times Magazine als chinesischen "Hippie", vergleichbar mit dem Vater der Beat-Literatur Allen Ginsberg, auf das Titelblatt gesetzt. Fang gilt als Begründer des Zynischen Realismus in der Malerei. Er scheint Ordnung mit Gähnen und den Zwang zum Aufmarschieren mit frechem Grinsen zu quittieren. Inzwischen ist der 1963 geborene Künstler ein Weltstar geworden. Handwerklich reichen seine Gemälde, Zeichnungen und Holzschnitte an die Meisterschaft alter Kunst heran. Motivisch zeigen sie weite Himmel oder tiefe Wasser mit unzähligen Lebewesen. Die Botschaft der Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und großen Holzschnitte lautet: Man muss schwimmen, um nicht unterzugehen. Man muss fliegen, um nicht abzustürzen. Fang Lijuns Figuren in den meist blauen, viel-fach mit bunten Blumen, aber auch dunklen Wolken gefüllten Bildräumen sind als hoffende und suchende Einzelne lesbar. Ob in China oder irgendwo auf der Welt: Jeder muss sich, ob er will oder nicht, existentiell behaupten.
- Überblick über 25 Jahre seiner künstlerischen Arbeit auf Leinwand und Papier.
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