Farben ... Deutungen und Bedeutungen
Bedenkt man, dass die Rezeptoren für farbliches Sehen in der Sehgrube im Auge einen zentralen, eigenen Platz eingeräumt bekommen haben, so sind Farben die Basis für unser visuelles System, sei es für Wahrnehmung, Ausdruck oder Bedeutung. Sicher vermitteln
Farben als visuelle 'Sprache" nicht die Eindeutigkeit in der inter- und intraindividuellen Kommunikation…mehrFarben ... Deutungen und Bedeutungen
Bedenkt man, dass die Rezeptoren für farbliches Sehen in der Sehgrube im Auge einen zentralen, eigenen Platz eingeräumt bekommen haben, so sind Farben die Basis für unser visuelles System, sei es für Wahrnehmung, Ausdruck oder Bedeutung. Sicher vermitteln Farben als visuelle 'Sprache" nicht die Eindeutigkeit in der inter- und intraindividuellen Kommunikation wie zum Beispiel das geschrieben oder gesprochene, ein durch menschliche Axiomatik hinsichtlich Bedeutung und Verknüpfung definiertes Wort, doch erlaubt das Medium 'Farbe' in einer redundanten Betrachtungsweise durchaus ihre, wenn auch strittige Zuordnung zu bzw. Klassifizierung in emotionale, "syntaktische und semantische" [Dr. M. Linares] Systeme.
In ihrem Kompendium, aufgelegt von Klaus Stromer, versuchen Narciso Silvestrini, Professor für Design, Farbtheorie und experimentelle Geometrie (Mailand und Urbino), sowie Ernst Peter Fischer, Physiker, Mathematiker Biologe und Professor für Wissenschaftsgeschichte (Konstanz), anschaulich und verständlich aus der Fülle des wissenschaftlichen, sozial- und kulturpolitischen Materials mit 70 ausgesuchten Farbordnungen und ihrer Geschichte stellvertretend einen Überblick über die Faszination von Farben, ihrer Definitionen des Weltbildes und ihrer Systemansätze wiederzugeben.
Erwartet der, in Farbtheorien interessierte Leser ein 'vollständiges' und alles umfassendes Werk, sei es hinsichtlich wissenschaftlicher, neurophysiologischer, psychologischer, lexikalischer oder geschichtlicher Aspekte, so ist er hier, und wohl nicht nur hier, fehl am Platze.
Für alle anderen bleibt dies, auch wenn der bekannten, anerkannten und viel diskutierten Farbtheorie von Harald Küppers (aus welchen Gründen auch immer) keine Beachtung zuteil wurde, ein wichtiger, wissenschaftlich fundierter Beitrag zu Ansätzen und Geschichte von Farbtheorien und -phänomenen.
1998, 240 Seiten mit 170 farbigen Abbildungen
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Gliederung
* PRÄSYSTEME
Pythagoras, Aristoteles, Platon - Grosseteste, Alberti, Da Vinci
* FARBSYSTEME
Forsius - Aguilonius - Fludd, Kircher - Waller - Newton - Mayer - Harris - Lambert - Schiffermüller - Sowerby - Goethe - Runge - Hayter - Cheuvreul, Field - Maxwell - Helmholtz - Benson - Bezold - Wundt - Hering - Blanc - Rood - Lacouture - Höfler - Ebbinghaus - Ridgway - Munsell - Ostwald - Jacobs - Becke - Pope - Boring - 1931.System - Luther, Nyberg - Rösch - MacAdam - Stiles- Birren, Johansson - Müller - Hickethier - Hesselgren - DIN-System - ISCC-NBS-System - OSA-System - NCS-System - Coloroid-System - Gerritsen - CIELAB-System - ACC-System - HLS-System - RGB-System - Albert-Vaanel - CMN-System
* METASYSTEME
Astrologische Verbindungen - Ars Magna - I Ging - Chinesische Traditionen - Chakra-Farben - Kabbala - Islamische Traditionen - Liturgische Traditionen - Portals Symbolik - Heraldik - Anthroposophie - L'archéomètre