Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2013Autobiographisches II Er wolle, hat Jonathan Franzen gesagt, als Schriftsteller lieber Amateur bleiben, weil das Freiheit bedeute, aber als Journalist dafür immer besser werden: Seit Jahren schreibt er auch für Magazine, über Menschen, die Singvögel essen, und über Umweltschützer in China, über seine Hassliebe zu digitalen Geräten, über Frank Wedekind und New York. "Weiter Weg", seine neueste Sammlung von Essays (Rowohlt, 19,95 Euro), ist aber dann am bewegendsten, wenn er nicht vor die Tür geht, sondern bei sich selbst bleibt, wenn er über seinen Freund David Foster Wallace schreibt, der sich 2008 das Leben nahm und die, die ihn liebten, betrogen zurückließ, "weil sein Selbstmord ihn uns wegnahm und aus dem Menschen eine öffentliche Legende machte". Wo verläuft die Grenze zwischen innen und außen, privater und internationaler Tragödie? Jonathan Franzen versucht, das immer wieder zu beantworten. Wie genau er sich und seinen Beruf befragt, egal ob als Schriftsteller oder Journalist, kann man in diesen Essays lesen.
tob
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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