»Gegen den Faschismus aufzuschreien, lenkt vom wahren Problem ab: dem Populismus.« Antonio Scurati
Der italienische Intellektuelle und Bestsellerautor Antonio Scurati thematisiert die Popularität faschistischer, rechtsextremer und ultra-reaktionärer Politik und sieht die Gründe im wieder salonfähigen Populismus - der unter anderem auf Benito Mussolini zurückgeht.
Faschistische Aufmärsche, Rassismus und Gewalt gegen Geflüchtete sind immer mehr an der Tagesordnung. So sehr diese Phänomene erschrecken, seien sie aber weniger gefährlich als die weniger offensichtlichen, so Antonio Scurati. Vielmehr schaden die Akteure den Demokratien, die populistisch auftreten und nicht in die Kategorien rechts oder links unterteilt werden können. Denn Sie reduzieren das politische Leben auf Gefühle, vor allem Angst und Groll, vereinfachen die komplexe Realität demokratischer Gesellschaften - und verzeichnen damit Erfolge. Dabei folgen sie bewusst oder unbewusst dem Führungsstil Benito Mussolinis. Warum sich dieser Stil in unserer Zeit einer solchen Vehemenz erfreut und wie er faschistischen, rechtsextremen und reaktionären Kräften den Weg bereitet, erläutert Scurati in seinem neuen Essay.
Der italienische Intellektuelle und Bestsellerautor Antonio Scurati thematisiert die Popularität faschistischer, rechtsextremer und ultra-reaktionärer Politik und sieht die Gründe im wieder salonfähigen Populismus - der unter anderem auf Benito Mussolini zurückgeht.
Faschistische Aufmärsche, Rassismus und Gewalt gegen Geflüchtete sind immer mehr an der Tagesordnung. So sehr diese Phänomene erschrecken, seien sie aber weniger gefährlich als die weniger offensichtlichen, so Antonio Scurati. Vielmehr schaden die Akteure den Demokratien, die populistisch auftreten und nicht in die Kategorien rechts oder links unterteilt werden können. Denn Sie reduzieren das politische Leben auf Gefühle, vor allem Angst und Groll, vereinfachen die komplexe Realität demokratischer Gesellschaften - und verzeichnen damit Erfolge. Dabei folgen sie bewusst oder unbewusst dem Führungsstil Benito Mussolinis. Warum sich dieser Stil in unserer Zeit einer solchen Vehemenz erfreut und wie er faschistischen, rechtsextremen und reaktionären Kräften den Weg bereitet, erläutert Scurati in seinem neuen Essay.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Antonio Scurati erläutert in diesem Buch laut Rezensentin Maike Albath die Motivation hinter seiner eigenen, noch unabgeschlossenen Romanserie, die sich mit dem Aufstieg und Fall des italienischen Faschismus beschäftigt. Der auf einem mündlichen Vortrag basierende und eingängig geschriebene Text fasst Scuratis zentrale Überlegungen zum Thema zusammen, die darauf hinauslaufen, so Albath, dass die Italiener den Faschismus nicht angemessen verstehen, weil sie ihn nur aus der Perspektive des Antifaschismus betrachten, aber verdrängen, dass der Faschismus in Italien erfunden wurde und außerordentlich populär war. Scurati beschreibt auch die außerordentliche Anpassungsfähigkeit des italienischen Faschismus, unter anderem geht es um Musolinis Talent, Sprache zu Slogans zu verkürzen, stets passende Sündenböcke ausfindig zu machen und die Gesellschaft auf unauffällige Art zu lenken. Manches hätte er für die Rezensentin durchaus etwas genauer erklären können, doch insgesamt ist ihm ein relevanter Beitrag zum Kampf auch gegen aktuelle Populismen gelungen, lobt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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