Eine ganze Generation von Schülern war während des Zweiten Weltkriegs von der "Kinderlandverschickung" betroffen. In einer Zeit, als Massentourismus noch unbekannt war, wurden unter nationalsozialistischer Regie Millionen deutscher Kinder in ländliche Regionen evakuiert. Für die meisten war dies die erste größere Reise ihres Lebens, und in der Gruppe Gleichaltriger machten die Mädchen und Jungen trotz des Krieges viele gute wie auch schlechte Erfahrungen.
"Kinderlandverschickung" war von der NS-Führung bewusst als verharmlosender Begriff eingeführt worden, der die Evakuierungsaktion als Erholungsmaßnahme beschönigt. Außer dem Ziel der Evakuierung verfolgten die Nationalsozialisten mit der Zusammenführung von Schulkindern in Lagern auch das erziehungspolitische Ziel, die Jugend fern des Einflusses von Eltern, Schule oder Kirche besser in ihrem Sinne formen zu können.
"Fast sämtliche Kinder sind jetzt weg", dieses schreckliche Bild einer Stadt ohne Kinder beschwört der Lehrer Hermann Rosenstengel in seiner Chronik am 6. Februar 1944 herauf. Rheine war zu dieser Zeit eine von Bombenangriffen gezeichnete Stadt. Ihre Bewohner wurden von ständigen Luftalarmen zermürbt und die meisten Schulen mussten geschlossen werden, weil die Gebäude entweder zerstört waren oder als Ausweichquartiere für andere Institutionen gebraucht wurden. Dies ist ein stadtgeschichtlicher Aspekt, unter dem die Kinderlandverschickung zu betrachten ist.
Fast sechzig Zeitzeugen aus Rheine berichteten für dieses Buch über ihre Erlebnisse, über ihre Ängste und Sorgen während der Kinderlandverschickung und stellten zahlreiche Fotos und private Aufzeichnungen zur Verfügung. Berichte und Quellen aus der Kinderlandverschickung und über den Kriegsalltag in Rheine wurden von Dr. Thomas Gießmann, Leiter des Stadtarchivs Rheine, und von Rudolf Marciniak, Gewerkschaftssekretär a.D. und selbst als Kind Teilnehmer der Kinderlandverschickung, gesammelt und zu diesem Lesebuch zusammengestellt
"Kinderlandverschickung" war von der NS-Führung bewusst als verharmlosender Begriff eingeführt worden, der die Evakuierungsaktion als Erholungsmaßnahme beschönigt. Außer dem Ziel der Evakuierung verfolgten die Nationalsozialisten mit der Zusammenführung von Schulkindern in Lagern auch das erziehungspolitische Ziel, die Jugend fern des Einflusses von Eltern, Schule oder Kirche besser in ihrem Sinne formen zu können.
"Fast sämtliche Kinder sind jetzt weg", dieses schreckliche Bild einer Stadt ohne Kinder beschwört der Lehrer Hermann Rosenstengel in seiner Chronik am 6. Februar 1944 herauf. Rheine war zu dieser Zeit eine von Bombenangriffen gezeichnete Stadt. Ihre Bewohner wurden von ständigen Luftalarmen zermürbt und die meisten Schulen mussten geschlossen werden, weil die Gebäude entweder zerstört waren oder als Ausweichquartiere für andere Institutionen gebraucht wurden. Dies ist ein stadtgeschichtlicher Aspekt, unter dem die Kinderlandverschickung zu betrachten ist.
Fast sechzig Zeitzeugen aus Rheine berichteten für dieses Buch über ihre Erlebnisse, über ihre Ängste und Sorgen während der Kinderlandverschickung und stellten zahlreiche Fotos und private Aufzeichnungen zur Verfügung. Berichte und Quellen aus der Kinderlandverschickung und über den Kriegsalltag in Rheine wurden von Dr. Thomas Gießmann, Leiter des Stadtarchivs Rheine, und von Rudolf Marciniak, Gewerkschaftssekretär a.D. und selbst als Kind Teilnehmer der Kinderlandverschickung, gesammelt und zu diesem Lesebuch zusammengestellt