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Erschöpft sich das Wissen über dieses riesige Land mit seinen 1,4 Milliarden Menschen tatsächlich in dem, was wir hier im Westen darüber hören? Nach seiner SRF-Korrespondentenzeit geht Pascal Nufer zurück nach China und nähert sich nochmals der chinesischen Seele. Er begegnet der Kultur und den Menschen dieses Riesenreichs aus verschiedenen Blickwinkeln, schenkt den unterschiedlichsten Leuten Gehör, die in diesem verrückten Land leben. Darüber hat er für 3sat eine Filmreihe gedreht, die auch SRF zeigen wird. Dieses Buch zur Serie gibt noch mehr Hintergrundinformationen und einen tieferen Einblick.…mehr

Produktbeschreibung
Erschöpft sich das Wissen über dieses riesige Land mit seinen 1,4 Milliarden Menschen tatsächlich in dem, was wir hier im Westen darüber hören? Nach seiner SRF-Korrespondentenzeit geht Pascal Nufer zurück nach China und nähert sich nochmals der chinesischen Seele. Er begegnet der Kultur und den Menschen dieses Riesenreichs aus verschiedenen Blickwinkeln, schenkt den unterschiedlichsten Leuten Gehör, die in diesem verrückten Land leben. Darüber hat er für 3sat eine Filmreihe gedreht, die auch SRF zeigen wird. Dieses Buch zur Serie gibt noch mehr Hintergrundinformationen und einen tieferen Einblick.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.04.2021

Horoskop auf dem Smartphone

Pascal Nufer, der fünf Jahre lang als China-Korrespondent für das Schweizer Fernsehen tätig war, kehrt nochmals ins Reich der Mitte zurück, um fern der Schlagzeilen um Macht und Menschenrechtsfragen, der Schlagbohrer und grellen Neonlichter der Supermacht ein privateres, humaneres, versöhnlicheres China zu suchen. Dabei erkundet er in bildhafter und dennoch präziser Sprache Themenkreise wie Spiritualität, Familie, Musik oder Alternativkulturen am Himalaja. Nufers wohltuend abwägendes Bild dieses Landes schwankt zwischen Bewunderung für das alte China und die Aufbauleistung des neuen Chinas und der Verachtung jeder Form von kommunistischer oder neokapitalistischer Doktrin und Zensur. Immer wieder holen Nufer auf seiner Reise zu Chinas Mythen das so fürsorgliche wie unerbittliche Staatssystem, der zweischneidige Fortschritt oder die "Diktatur der Bequemlichkeit" der chinesischen Datenkrake ein. Ihm begegnen Wahrsager, die das Horoskop auf dem Smartphone berechnen, Bettler, die per QR-Code Almosen sammeln, Feng-Shui-Meister mit Tausenden von Followern und Geldmacher, die Mao-Requisiten verhökern. Kongruenzen mit klassischen China-Bildern findet Nufer eher in der Peripherie, in vermeintlich abtrünnigen Provinzen und manchmal auch im Herzen des Riesenreichs - zum Beispiel auf einer Reise per Fähre als Zeitmaschine zu einem Dorf auf einer Flussinsel im Jangtse, im kollektiven Rausch eines Festumzugs in Taiwan oder auf der metaphorischen Suche nach dem Shangri-La in Tibet. Zwischen Nostalgie und Illusion erscheinen Nufers kluge China-Porträts des Ephemeren - etwa wenn er Schanghais Altstadtgassen beschreibt, Pekinger Punkkonzerte, Hongkongs Regenschirmproteste, Street Food, rurale Sehnsuchtsorte oder Pandas als Objekte der Diplomatie - letztlich als Schimären und temporäre Versöhnungsangebote, bedroht durch Gentrifizierung, Globalisierung, Vereinnahmung und den immer etwas längeren Arm des Staats.

sg

"Faszination China. Mythen, Macht und Menschen" von Pascal Nufer. Beobachter-Edition, Zürich 2020. 220 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Gebunden, 43 Schweizer Franken.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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