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Durch den beständigen Diskurs um den Begriff der Sexualität unterliegt dieser einem fortlaufenden Bedeutungswandel. So sind auch sexuelle Empfindungen, Identitäten und Praktiken in hohem Maße vergesellschaftet: Ein individuelles Triebschicksal formiert sich erst über die jeweils vorherrschenden Diskurse über das Sexuelle und über die Erfahrungen, die die Individuen im Verlaufe ihrer Lebensgeschichte mit ihrer Sexualität machen. Martin Dannecker zeichnet Wechselwirkungen zwischen individuellem Triebschicksal und kollektivem Zwang nach, indem er psychoanalytische und sexualwissenschaftliche…mehr

Produktbeschreibung
Durch den beständigen Diskurs um den Begriff der Sexualität unterliegt dieser einem fortlaufenden Bedeutungswandel. So sind auch sexuelle Empfindungen, Identitäten und Praktiken in hohem Maße vergesellschaftet: Ein individuelles Triebschicksal formiert sich erst über die jeweils vorherrschenden Diskurse über das Sexuelle und über die Erfahrungen, die die Individuen im Verlaufe ihrer Lebensgeschichte mit ihrer Sexualität machen. Martin Dannecker zeichnet Wechselwirkungen zwischen individuellem Triebschicksal und kollektivem Zwang nach, indem er psychoanalytische und sexualwissenschaftliche Erkenntnisse verbindet. Die Beiträge kreisen um Fragen der Geschlechtsidentität vor dem Hintergrund einer Verflüssigung von Identitätskonstruktionen und enthalten Denkanstöße zu aktuellen sexualpolitischen Debatten.
Rezensionen
»Das Bemerkenswerte des Buchs, verglichen mit anderen Publikationen deutscher Sexologen, besteht darin, dass hier die sexuelle Dynamik spezieller Szenen untersucht und verständlich gemacht wird. Wo andere vor allem Probleme und Heilbedarfe erblicken wollen, schildert Dannecker Subkulturen, die zum Kosmos körperlich-lustvoll gestalteter Intimität hinzugehören, ohne dass ein Einzelner sie alle für sich erleben oder nachvollziehen könnte. Auf die aktuellen Kämpfe der queeren Bewegungen blickt Dannecker stets kritisch-begleitend. So entsteht ein farbiges Bild zu den Randkulturen des Sexuellen, die den Normalitätskern - in den meisten Studien unterbelichtet bleibend - zu Veränderungen antreiben.« Rüdiger Lautmann, socialnet.de vom 1. Juni 2018 »Diese Ausführungen sind nur ein Streifzug durch das empfehlenswerte Buch. Aber genauso kann der Band gelesen werden: Als ein erhellender Streifzug durch sexuelle Themen im 'Dunkel der Welt' (Sigusch).« Danilo Ziemen, Newsletter Nr. 1 - 2018 des Instituts für Sexualpädagogik (ISP) Koblenz »Der Sexualwissenschaftler hat viel dazu beigetragen, die Psychoanalyse von ihren heteronormativen Schlacken zu befreien.« Jan Feddersen, www.taz.de vom 14. Januar 2018 »Es ist bewundernswert, was Dannecker aus seinem eigenen Leid gemacht hat: Aufklärung in vielen Büchern, Seminaren und Vorträgen, Gründung von Diskussions- und Selbsthilfegruppen, um Selbstwertprobleme und Scham zu mildem, mit großer Einfühlung vor allem für alte Homosexuelle, die die Last ihrer traumatischen Vergangenheit nicht losgeworden sind.« Tilmann Moser, Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 1, Januar 2018 »Martin Dannecker zählt zu den bekannten homosexuellen Sexualwissenschaftlern in Deutschland. Er schrieb mit Rosa von Praunheim Anfang der 1970er das Drehbuch zu 'Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt'. Sein neues Buch enthält eine bunte und lesenswerte Mischung von Beiträgen und Vorträgen. Es geht dabei um Themen wie 'Leder als Fetisch', 'Alt werden' und 'Verändert das Internet die Sexualität?'« Christian Höller, Lambda Nachrichten, Dezember-Jänner, Nr. 172, 39. Jahrgang, 5.2017…mehr