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Maurice Cottiers Studie zur Praxis und Wahrnehmung von interpersonaler Gewalt in Bern nimmt erstmals in der deutschsprachigen Gewaltforschung das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert in den Blick.Gestützt auf die Auswertung von über dreihundert Gerichtsakten zu schweren Gewalt- und Sexualdelikten sowie in einer dezidiert diachronen Perspektive untersucht der Autor, wie sich Gewaltverhalten und -narrative am Übergang von einer Ehr- zu einer modernen Subjektkultur wandelten. Dabei zeigt sich, dass die Ausbreitung einer veränderten Auffassung von Gewalt als affektiv, leidenschaftlich und damit als…mehr

Produktbeschreibung
Maurice Cottiers Studie zur Praxis und Wahrnehmung von interpersonaler Gewalt in Bern nimmt erstmals in der deutschsprachigen Gewaltforschung das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert in den Blick.Gestützt auf die Auswertung von über dreihundert Gerichtsakten zu schweren Gewalt- und Sexualdelikten sowie in einer dezidiert diachronen Perspektive untersucht der Autor, wie sich Gewaltverhalten und -narrative am Übergang von einer Ehr- zu einer modernen Subjektkultur wandelten. Dabei zeigt sich, dass die Ausbreitung einer veränderten Auffassung von Gewalt als affektiv, leidenschaftlich und damit als subjektiv motiviertes Handeln einerseits Gewalttaten im Sinne der Ehre einschränkte, anderseits aber eine spezifische Gewaltkultur hervorbrachte, in der sich die Akteure als tragische Helden stilisierten.
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Autorenporträt
Maurice Cottier ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Bern und Koordinator des SNF-Sinergiaprojekt »Doing House and Family«. Mit vorliegender Dissertation wurde er 2015 promoviert.