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Produktbeschreibung
62 neue Zeichnungen aus den letzten Jahren.
Autorenporträt
Paul Flora, geboren am 29.6.1922 in Glurns im Vinschgau (Südtirol), gestorben am 15.5.2009 in Innsbruck. Nach einem sehr sporadischen Studium an der Kunstakademie München wurde Flora 1944 eingezogen und geriet kurzfristig in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Daraus entlassen, kehrte er 1947 nach Innsbruck zurück. Flora wurde 1949 Mitarbeiter der Münchener 'Neuen Zeitung' und 1957 politischer Karikaturist der 'Zeit'. Er war einer der beliebtesten Zeichenkünstler im deutschsprachigen Raum.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2008

Nebel, Nachtschatten und ein Nasenclub: Neues von Paul Flora
Dass die Welt unheimlich sei, ist eine Binsenwahrheit, und man gewöhnt sich im Laufe des Lebens daran. Aber es gibt Orte, da verdichtet sich das Unheimliche so intensiv, dass man bei ihrem Besuch stets aufs Neue von jenem Frösteln ergriffen wird, das echtes Grauen ankündigt. Es sind keineswegs nur Friedhöfe, Grüfte und dunkle Keller; viel häufiger, als man denkt, sind es gerade Orte plötzlicher Stille, idyllischer Abgeschiedenheit oder auch opulenter Schönheit. Das, was so offensichtlich zu sein scheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als siech, verrottend, absterbend, vergiftet oder dem Verderben geweiht.
Nirgendwo kann man solche Gefühlssensationen besser und bannender erleben als in Venedig, dieser von Geburt an surrealistischen Stadt, die vom Meer aus wie eine Fata Morgana auf den Wassern zu schweben scheint. Wer sie betritt, weiß, dass er in das undurchdringlichste aller Labyrinthe geraten wird, dass ihn architektonische Schönheit und stinkender Marasmus gleichermaßen ins Abgründige locken. Der Venedigbesucher wird in sich selbst Gelüste finden, an die er andernorts nie dachte. Hier aber eröffnet jeder Seitenkanal Ausblicke ins schrecklich Schöne, hier kann man verlorengehen, als sei man nie geboren worden.
Paul Flora ist dem Zauber der Serenissima verfallen, ihren Nebeln, Dämmerungen und Nachtschatten, ihrem bleichen Mondlicht und den Spiegeltäuschungen ihrer Wasser. In seinem neuen Buch (Fauna Fabeln und Figuren. Diogenes Verlag Zürich 2008, 36,90 Euro), das unter anderem tanzende Marionetten und krächzende Raben, Liebhaber unter Reifröcken und Strichkatzen, kahle Weingärten, „Trunkene Älpler” und den „Vorstand des Nasenclubs” vertraut Flora-komisch und -sonderbar darbietet, sind die Venedig-Veduten die Höhepunkte. Hier materialisieren sich Floras Strichnetze zu Ansichten, die freudiges Staunen ebenso auslösen wie Frösteln vor dem Unheimlichen. HARALD EGGEBRECHT
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»Der freundlichste unter den bedeutenden Künstlern der Gegenwart. Die Bilder des melancholischen Großmeisters sind nicht traurig, sondern geistreich, spöttisch, elegant.« Karl-Magnus Gauss / Neue Zürcher Zeitung Neue Zürcher Zeitung