Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Paderborn, Veranstaltung: Faust 2, Sprache: Deutsch, Abstract: Faust II ist in fünf Akte gegliedert. Jeder dieser fünf Akte verfügt über eine relativ geschlossene Handlung. Erst der Bezug auf die gesamte Tragödie stellt einen Sinnzusammenhang her. Der 2. Akt erhält seine selbstständige Handlung durch die Figur des Homunkulus und die klassische Walpurgisnacht, welche ein in sich geschlossener Vorgang ist. Die hauptsächliche Funktion des 2. Akts ist die Hinführung der Handlung und der Figuren zum folgenden Helena-Akt, dem Kernstück des Dramas. So stellt der 2. Akt "die Verbindung her zwischen der Beschwörung der Helena im ersten, bei der Faust die erste Schau ihrer Schönheit erlebt [...], die aber in der Katastrophe endet, und seiner Vereinigung mit ihr im dritten [...]." Gegliedert wird der 2. Akt durch die drei unterschiedlichen Wege, die Faust, Homunkulus und Mephistopheles durch die Klassische Walpurgisnacht nehmen.Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf Mephistopheles und seine Erlebnisse innerhalb der Klassischen Walpurgisnacht, die schließlich zu einer Verwandlung des Teufels führen, die anders als bei Faust und Homunkulus jedoch nur oberflächlich bleibt und keine echte Metamorphose darstellt. ich werde versuchen, der art dieser Verwandlung genauer auf den Grund zu gehen. Die Rolle des Mephistopheles im 2. Akt erscheint daher besonders wichtig, weil er seinem Prinzip der Verneinung ("Ich bin der Geist, der stets verneint!") treu bleibt und dementsprechend den entgegengesetzten Weg Fausts einschlägt und nicht der größten Schönheit entgegen strebt, sondern sich der personifizierten Hässlichkeit zuwendet. Indem er zum Gegenbild Helenas, dem Schönheitsideal der Antike, wird, verneint er so auch die Ideale der Weimarer Klassik, deren ästhetisch-poetische Grundregeln auch für Goethe maßgeblich waren. Um dies näher zu beleuchten, werde ich den Ort, wo diese Verwandlung stattfindet, ebenso wie die Begegnungen Mephistopheles´ dort mit verschiedenen Wesen und Figuren der Antike hat, analysieren. Die von mir grundlegend verwendete Literatur umfasst hauptsächlich Texte von Dorothea Lohmeyer, Helmut Kobligk und Heinrich Rickert. Prinzipiell aber spielte die Sekundärliteratur bei dieser Arbeit eine nebengeordnete Rolle, da textnahe Interpretation und Analyse im Vordergrund standen.Generell jedoch sind sehr viele Werke vorhanden, die die Thematik des Fauststoffs, und somit auch Mephistopheles´ Rolle, zwar aus verschiedenen Perspektiven behandeln, bei der vorliegenden Arbeit jedoch keinen Einfluss fanden.
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