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Seit dem 16. Jahrhundert ist der Stoff vom Dr. Faustus bekannt. Vom warnend religiösen Lehrstück wird die Geschichte des Dr. Faustus dann bald zum Sinnbild für den suchenden und forschenden Menschen schlechthin. In Goethes Tragödie findet diese Entwicklung ihren Höhepunkt. Und so ist Goethes Faust das wohl bekannteste Werk, das die deutsche Literatur zur Weltliteratur beigetragen hat. Auch der Volksmund verleibte sich die Dichtung ein: Zwei Seelen wohnen, ach! in dessen Brust, der sich nicht zwischen Currywurst und Frikadelle zu entscheiden weiß; hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein,…mehr

Produktbeschreibung
Seit dem 16. Jahrhundert ist der Stoff vom Dr. Faustus bekannt. Vom warnend religiösen Lehrstück wird die Geschichte des Dr. Faustus dann bald zum Sinnbild für den suchenden und forschenden Menschen schlechthin. In Goethes Tragödie findet diese Entwicklung ihren Höhepunkt. Und so ist Goethes Faust das wohl bekannteste Werk, das die deutsche Literatur zur Weltliteratur beigetragen hat. Auch der Volksmund verleibte sich die Dichtung ein: Zwei Seelen wohnen, ach! in dessen Brust, der sich nicht zwischen Currywurst und Frikadelle zu entscheiden weiß; hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein, entringts sich der Brust des Schrebergärtners. Wer stellt nicht von Zeit zu Zeit eine Gretchenfrage? Heute wird in den Medien z. B. für Hundefutter, Pralinen oder Parfüm mit Zitaten aus Goethes Werk geworben. In der bildenden Kunst zählt dieser Stoff zu den motivischen Konstanten der letzten Jahrhunderte: z. B. Rembrandt, Delacroix und Barlach setzten ihre Vorstellung vom Faust ins Bild. Immer wieder versuchten Politiker, diese Dichtung zur ideologischen Waffe zu instrumentalisieren - bis hin zu Walter Ulbricht, der die FDJ aufrief: "Wenn ihr wissen wollt, auf welchem Weg es vorwärts geht, so müßt ihr Goethes Faust und Marx' Kommunistisches Manifest lesen." Neben künstlerischen und ideologiegeschichtlichen Zeugnissen werden die wissenschaftsgeschichtlichen Aspekte, die mit dem Namen Faust seit jeher in Verbindung gebracht wurden, dokumentiert.Aus dem Inhalt_ Goethes "Faust" - das "seltsame Stück" auf der Bühne_ "Faust" im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit: 100 Jahre filmische >Annäherung an einen Mythos<_ Der "Hexenmeister soll sich allein durchhelfen"? "Faust" in der bildenden Kunst seit Goethe_ Der Teufel, Faust und H. Kohl. Karikaturen und humoristisch-satirische Bildumsetzungen_ Mini-Faust, Krankenstein und Lucifera: Comics machen Literatur_ Faust, Gretchen und Mephisto in der Reklame und der ephemeren Graphik
Autorenporträt
Dr. Gerd Unverfehrt ist Akademischer Direktor am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Göttingen und Leiter der Universitäts-Kunstsammlung. Veröffentlichung von Ausstellungs- und Sammlungskatalogen sowie Forschungen und Publikationen zur niederländischen Kunst, zur Geschichte der Bildsatire und zur Ikonographie der napoleonischen Ära in Deutschland.

Friederike Schmidt-Möbus ist Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin, lebt als Ausstellungsmacherin in Göttingen und ist Kuratorin des Joachim- Ringelnatz-Museums, Cuxhaven. Sie veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Kunst und Architektur des 18. bis 21. Jahrhunderts. Ihr besonderes Interesse gilt der Zeit von 1870 bis zum Ersten Weltkrieg.