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Rechtzeitig zu Goethes 250. Geburtstag am 28. August 1999 legt Helmut Schanze ein Faust-Buch vor, das diesen Text der Texte archäologisch rekonstruiert. Auf der einen Seite gilt es die vielen Schichten abzutragen, die die philologisch erschließende und die deutende Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert auf ihm abgelagert haben. Was dem einen als "falsche Interpretation" und "Übermalung" gelten kann, ist dem anderen Zeichen einer produktiven Verarbeitung, einer Potentialität, die nur dem lebendigen Werk, der Energie eines Mythos verdankt werden kann. Diese den mythischen Gehalt des Werks…mehr

Produktbeschreibung
Rechtzeitig zu Goethes 250. Geburtstag am 28. August 1999 legt Helmut Schanze ein Faust-Buch vor, das diesen Text der Texte archäologisch rekonstruiert. Auf der einen Seite gilt es die vielen Schichten abzutragen, die die philologisch erschließende und die deutende Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert auf ihm abgelagert haben. Was dem einen als "falsche Interpretation" und "Übermalung" gelten kann, ist dem anderen Zeichen einer produktiven Verarbeitung, einer Potentialität, die nur dem lebendigen Werk, der Energie eines Mythos verdankt werden kann. Diese den mythischen Gehalt des Werks aktualisierende Rezeption beschränkt sich indes keineswegs auf das Geschäft der Literaturwissenschaft, sondern findet erst recht in neuen Medialisierungen des Faust-Stoffs statt wie in den Faust-Aufführungen, -Filmen, -Opern, -Digitalisierungen usw.

Auf der anderen Seite hat dieser Stoff natürlich auch eine vielfältige Vorgeschichte, die im Werk produktiv angeeignet, also gefiltert, verdichtet und modifiziert wird. Goethe war 1788 stolz darauf, einen "Faden" gefunden, den Text so verwoben zu haben, daß das Frühere mit dem Späteren zusammengehe. Die alten Szenen seien aus den neuen nicht mehr herauszufinden, selbst wenn er das Papier räuchere. Ist für seine Konzeption als Leitstruktur eine "Familie von Szenen" anzunehmen, so geht es für den Archäologen um die Suche nach der Textur des Textes von einzelnen Szenen her. So schließen paradigmatische Analysen des "Vorspiels auf dem Theater", der sogenannten "Schülerszene", der Szene "Vor dem Tor" und "Auerbachs Keller" Schanzes Faust-Buch ab. Sie werden nach Goethes Prinzip der "Wiederholten Spiegelung" auf ihre jeweiligen Korrespondenzen im Zweiten Teil bezogen.

Aus dem Inhalt:
Einleitung
I. Faust-Medialisierungen
1. Visionen und Klänge
2. Buch und Spiel
3. Intermedien
II. Konzeption und Ausführung
1. Moderne Mythologie
2. Par ricochet
3. Vom Herzen auf die Bretter
III. Szenen
1. Nicht ohne Narrheit
2. Grau, teurer Freund
3. Des Volkes wahrer Himmel
4. Politisch Lied
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